Islam

Hoffnung auf letzten Ramadan im CoV-Modus

Nach Wochen der Enthaltsamkeit tagsüber feiern Millionen Muslime und Musliminnen weltweit das Ende des Fastenmonats Ramadan. Große Zusammenkünfte sind wegen der Coronavirus-Pandemie nicht möglich, das Fest wird heuer zum zweiten Mal im kleinen Kreis begangen.

Das Fest dauert bis zu drei Tage. Wann genau der Ramadan endet, hängt davon ab, wann die Gelehrten den Neumond sichten. Das Datum kann deshalb von Land zu Land variieren. In unseren Breiten beginnen die Feiertage Mittwochabend.

Da traditionell zum Id al-Fitr gerne Süßspeisen gegessen und verschenkt werden, wird das Fest in der Türkei auch Zuckerfest genannt – besonders bei Kindern ist das beliebt. In Nicht-Pandemie-Zeiten werden die Feiertage häufig für Verwandtenbesuche oder Kurzurlaube genützt. Der Ramadan gilt als segensreichste Zeit im Jahr.

Süßspeisen auf einem Tablett
Reuters/Jamal Saidi
Traditionell werden zu Id al-Fitr Süßspeisen serviert

Hoffnung auf letzten eingeschränkten Ramadan

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) hatte zu Beginn des Fastenmonats auf eine besondere Verantwortung hingewiesen und für Moscheen Sicherheitskonzepte erstellt, mit denen Clusterbildungen vermieden werden konnten. Zudem stellte sie einen Leitfaden für die Gläubigen für den Ramadan im CoV-Modus zur Verfügung.

Der theologische Beratungsrat der Muslimevertretung hatte darüber hinaus ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Coronavirus-Tests sowie Impfungen während des Fastenmonats erlaubt seien und keine Unterbrechung des Fastens darstellten. Die IGGÖ äußerte die Hoffnung, dass dieser Ramadan der letzte mit derartigen sozialen Beschränkungen sein werde.

Zeit der Besinnung

Gläubige Musliminnen und Muslime verzichten im Ramadan tagsüber auf Essen und Trinken sowie Sex und versuchen, mit sich und ihren Mitmenschen ins Reine zu kommen. Das Frühstück steht in dieser Zeit schon vor Sonnenaufgang auf dem Tisch und der Sonnenuntergang wird mit dem Fastenbrechen zelebriert. Der Ramadan ist der neunte Monat im muslimischen Kalender und dauert 29 oder 30 Tage.

Fasten ist ein wichtiges Gebot im Islam, das im Koran festgeschrieben ist und zu den fünf Säulen des Islams zählt. Ausgenommen vom Fastengebot sind Kinder, Schwangere, Kranke und Reisende.

Weltweit rund 1,8 Millionen Muslime

Wegen der Coronavirus-Pandemie haben mehrere Länder im arabischen Raum das öffentlichen Leben erneut eingeschränkt. Im Irak, wo bisher 1,1 Millionen Coronavirus-Infektionen gemeldet wurden, gilt ab Mittwoch eine zehntägige Ausgangssperre. In Ägypten müssen Geschäfte bis 21. Mai früher als sonst schließen. Auch in Tunesien gelten bis Sonntag Ausgangsbeschränkungen. In Jordanien werden diese wegen einer sinkenden Zahl an Neuinfektionen dagegen ab Donnerstag gelockert.

Weltweit gibt es rund 1,8 Milliarden Muslime. Laut einer Studie des Pew Research Center von 2015 leben die meisten von ihnen in Indonesien, Indien, Pakistan, Bangladesch und Nigeria. Danach folgen Ägypten, der Iran und die Türkei.