Caritas

Salzburg: Ausbildung für Pflegeberufe startet

In Salzburg starten im Herbst zwei Caritas-Schulen eine umfassende Pflegeausbildung. Mit 18 Jahren kann man künftig Abschlüsse in Pflegeassistenz, in Fachsozialbetreuung, für medizinische Assistenzberufe sowie als Bürokauffrau bzw. -kaufmann machen.

Der Salzburger Caritas-Direktor Johannes Dines sprach bei der Präsentation am Dienstag von einem „neuen und kreativen Ansatz, um Fachkräfte für die Arbeit mit Menschen auszubilden“, mit dem man Antwort gebe auf den besorgniserregenden Fachkräftemangel in Pflege und Betreuung.

Die direkt nach der Unterstufe startende Ausbildung wird von der Caritas-Schule für Wirtschaft und Soziales und jener für Sozialbetreuungsberufe gemeinsam durchgeführt, wobei das Land Salzburg die Kosten für den Pflege-Teil der Ausbildung übernimmt. Nach sechs Semestern schließt man ein Basismodul für medizinische Assistenzberufe sowie für Bürokaufmann bzw. -kauffrau ab und erhält die Berechtigung zur Berufsreifeprüfung.

Praktika fixer Bestandteil

Nach sieben Semestern ist der Abschluss zur Pflegeassistenz, der einen absoluten Mangelberuf darstellt, nach neun Semestern dann der Abschluss der Fachsozialbetreuung. Praktika im Gesamtausmaß von fünf Monaten – im Krankenhaus, in einem Seniorenwohnhaus und im Behindertenbereich – sind zentrale Bestandteile der Ausbildung.

Salzburgs Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl lobte das neue Konzept und dankte der Caritas für die Zusammenarbeit. Nachdem im Land Salzburg seit 2021 insgesamt 5.930 Menschen eine Pflegeausbildung abgeschlossen hätten, würden bis 2025 zusätzlich rund 3.000 Pflegekräfte benötigt.

Erste Erfolge einer vor einigen Jahren gestarteten Erhöhung der Pflegeausbildungsplätze und einer Kampagne für diese Berufe zeigten sich bereits, darunter eine Verdoppelung der Zahl der jährlichen Ausbildungs-Abschlüsse binnen zehn Jahren auf nunmehr 658.

„Zukunftssichere Berufe“

Von „besonders wichtigen zukunftssicheren Berufen“ im Pflegebereich sprach Helmut Bitschnau, Direktor der Caritas-Schule für Wirtschaft und Soziales. Durch die Kombination der beiden Caritas-Schulen sei die Ausbildungsdauer um ein Semester verkürzt worden. Das Ergebnis sei eine „ausgezeichnete Ausbildung und beste Chancen am Arbeitsmarkt“.

Johanna Harb, Direktorin der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe, hob die Bedeutung von gleichzeitiger Ausbildung in Pflege und Betreuung besonders für die Langzeitpflege etwa in Seniorenwohnhäusern hervor. Durch den Start der Ausbildung mit 14 Jahren und deren Beendigung mit 18 sei es möglich, „schon sehr junge Menschen auf die Reise in die Pflege- und Betreuungsberufe zu schicken“ – die dann relativ früh ins Arbeitsleben einsteigen könnten.

Pflegeassistenten und Sozialbetreuer

Zur Begriffserklärung: Pflegeassistenten betreuen Menschen in der Akut- und Langzeitpflege und unterstützen Fachkräfte für Gesundheits- und Krankenpflege sowie Ärzte im Bereich Diagnostik und Therapie. Sie helfen den Patienten bei der täglichen Körperpflege, richten Mahlzeiten an und unterstützen sie, falls erforderlich, beim Essen. Weiters mobilisieren sie die Patienten, helfen ihnen beim Aufstehen, betten sie um, verabreichen unter Aufsicht Arzneimittel, führen standardisierte Untersuchungen durch, versorgen Wunden und überwachen Basisdaten wie Puls, Blutdruck, Atmung oder Temperatur.

Fach-Sozialbetreuer führen in Seniorenwohnhäusern oder Tageszentren die Pflege durch, übernehmen aber auch die alltägliche Beschäftigung und Betreuung der Klienten, vom Ausflug über Gedächtnistraining bis zur Gestaltung des Tages.