Stift Altenburg
Stift Altenburg/Schewig Fotodesign
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Kultur

Barock- und Gartenkunst: Stift Altenburg öffnet

Mit 20. Mai öffnet das 877 Jahre alte Stift Altenburg im Waldviertel (NÖ) wieder für Besucherinnen und Besucher und lädt dazu ein, unter anderem die prachtvolle, 50 Meter lange Stiftsbibliothek und das „Kloster unter dem Kloster“ zu erkunden.

Die weitläufigen Gartenanlagen im und um das Stift sind ebenfalls geöffnet, heißt es in der Aussendung des Stifts. Nach einem Jahr Coronavirus-bedingter Schließung der Sammlung Arnold ist auch die weltweit einzigartige barocke Gemäldesammlung wieder für Gäste zugänglich.

Vor drei Jahren wurde das Stift mit der Sammlung beschenkt worden. Die mit fast 300 Gemälden wichtigste Barocksammlung Österreichs in Privatbesitz ging als Schenkung des Tiroler Sammlerehepaares Arnold an das Benediktinerstift – mit dem Wunsch, die Sammlung dort langfristig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Troger, Kremser Schmidt und Co

2020 musste die im Kaisertrakt des Stifts eigens geschaffene Galerie aufgrund der Pandemie geschlossen bleiben. „Umso größer ist unsere Vorfreude, die einzigartigen Kunstwerke von Paul Troger, Johann Michael Rottmayr, Johann Georg Platzer, Matthäus Günther und Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt, Kunstbegeisterten in der neuen Saison wieder präsentieren zu können“, so Abt Thomas Renner.

Sammlung Arnold im Stift Altenburg (NÖ)
Stift Altenburg
Sammlung Arnold im Stift Altenburg

Zu sehen sind intime Andachtsbilder der barocken Frömmigkeit ebenso wie Entwürfe berühmter Virtuosen zu Altarbildern und Deckenfresken. In der Sammlung Arnold nehmen die Werke Martin Johann Schmidts, bekannt als Kremser Schmidt, einen wichtigen Stellenwert ein. Der in Grafenwörth geborene und in Krems-Stein gestorbene Künstler zählt bis heute zu den renommiertesten mitteleuropäischen Barockmalern und genoss neben Paul Troger und Franz Anton Maulbertsch internationale Bekanntheit.

220. Todestag des Kremser Schmidt

Heuer jährt sich der Todestag des Kremser Schmidt zum 220. Mal. Zu diesem Anlass wird in Stift Altenburg derzeit an einem Schwerpunkt gearbeitet. Darin sollen auch zwei herausragende Werke des Künstlers einen besonderen Platz einnehmen, die als Schenkung an das Stift gingen. Die beiden Gemälde titeln „Maria mit Jesuskind, von Engeln verehrt“ und „Maria als Braut des Heiligen Geistes“ und sollen im Zuge des Schwerpunkts im Sommer zugänglich gemacht werden.

Im eindrucksvollen Rundgang des Stifts nimmt der berühmte Barockmaler Paul Troger einen ganz besonderen Platz ein. Seine Fresken können in der Stiftskirche, der Bibliothek und im Kaisertrakt besichtigt werden. Im Zuge von Stiftsführungen oder thematischen Ausstellungen werden auch Exponate der stiftlichen Sammlungen präsentiert. Der Bogen spannt sich von der Gemäldesammlung mit Schwerpunkt 17. und 18. Jahrhundert über die Äbte-Galerie bis hin zur liturgischen Goldschmiedekunst.

Kloster unter dem Kloster Altenburg
Stift Altenburg/Schewig Fotodesign
Das „Kloster unter dem Kloster“

Das „Kloster unter dem Kloster“ verbindet die Welt des Barock über ein einzigartiges Ausstellungsdesign gekonnt mit dem Mittelalter. Diese preisgekrönte Architektur eröffnet Einblicke in die erst vor wenigen Jahren freigelegte mittelalterliche Klosteranlage unter dem heutigen Kloster. „Geschichte, Gegenwart und Zukunft verbinden sich hier auf außergewöhnliche Weise“, so die Aussendung. Seit dem Vorjahr zählt Stift Altenburg zu den Trägern des „Österreichischen Museumsgütesiegels“.

Die botanisch vielseitig ausgerichtete, drei Hektar umfassende Gartenlandschaft im und um das Stift sind besonders im Frühling und Sommer eine Sehenswürdigkeit für sich. Die unterschiedlichen Gärten sind jeweils einem theologischen Thema gewidmet und werden zu 100 Prozent ökologisch gepflegt, versichert das Stift.

Im „Garten der Religionen“

Der „Garten der Religionen“ etwa spiegelt die Beziehungen der großen Weltreligionen – Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus – zueinander wider. Ergänzt wird der größte der Altenburger Stiftsgärten von einem englischen Landschaftsgarten mit Naturteich zum Kneippen, einem Spielraum für Kinder und einem barocken Skulpturengarten. Zur Auseinandersetzung mit wesentlichen theologischen Themen laden aber auch der Schöpfungsgarten, der Garten der Stille, der Kreuzganggarten sowie der Apothekergarten.

Hinweis

Stift Altenburg, geöffnet von 20. Mai bis 26. Oktober 2021, Donnerstag bis Sonntag sowie Feiertags von 10.00 bis 17.00 Uhr. Abt Placidus Much-Straße 1, 3591 Altenburg

Für seine facettenreiche Gartenkultur wurde Stift Altenburg im Vorjahr von der Initiative „Natur im Garten“ mit der Auszeichnung „Goldener Igel“ prämiert. „Der schonende Umgang mit den Ressourcen der Natur ist uns in Stift Altenburg ein großes Anliegen. So wie in der Stiftslandwirtschaft und in den Stiftsweingärten seit vielen Jahren auf biologische Bewirtschaftung gesetzt wird, pflegen wir auch unsere Stiftsgärten unter Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel – streng nach den Kriterien von Natur im Garten“, so Prior Hüttl.

Biologische Bewirtschaftung und E-Tankstelle

Die im Herbst fertiggestellte E-Tankstelle auf dem Stiftsparkplatz verbindet den Umweltgedanken mit der Erweiterung des Besucherservices: Elektroauto-Fahrer können das „Trogerstift“ in der neuen Saison ganz entspannt besuchen, ohne sich Gedanken über die nächste Lademöglichkeit ihres Fahrzeugs machen zu müssen.

Gäste des Stifts werden gebeten, die Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln im gesamten Areal – insbesondere das Tragen einer FFP2-Maske, das Einhalten des Sicherheitsabstands und das Desinfizieren der Hände – einzuhalten.