Das Befolgen religiöser Gesetze und Gebote ist demnach nur noch für die (ultra-)orthodoxen Juden und Jüdinnen wesentlicher Bestandteil des täglichen Lebens. Mit etwa neun Prozent machen sie eine Minderheit unter den Juden in den USA aus.
Bei jüngeren dem Judentum zugehörigen Menschen verstärkt sich den Angaben zufolge ein zweifacher Trend. Zum einen wachse die Gruppe der Nicht-Religiösen, zum anderen legten Orthodoxe überproportional zu, heißt es in dem knapp 250 Seiten langen Bericht mit dem Titel „Jewish Americans in 2020“, der in dieser Woche vorgestellt wurde.
17 Prozent Orthodoxe
In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen identifizieren sich vier von zehn als ethnisch, kulturell oder aufgrund ihrer Abstammung als jüdisch, nicht aber als religiös. Der Anteil der Orthodoxen unter den jungen Juden und Jüdinnen macht laut Pew 17 Prozent aus.
Politisch identifizieren sich sieben von zehn der Befragten mit der Demokratischen Partei und die Hälfte stuft sich selbst als liberal ein. Im Gegensatz dazu bezeichnen sich 60 Prozent der orthodoxen Juden als konservativ und drei Viertel geben an, Anhänger der Republikaner zu sein.
Anteil an Bevölkerung stieg leicht
Die Zahl der jüdischen Menschen in den USA stieg im Vergleich zu 2013 von 6,8 auf 7,5 Millionen, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung blieb mit 2,4 Prozent relativ stabil.
Es handelt sich um die zweite große Pew-Studie zum Judentum in den USA. Die erste stammt aus dem Jahr 2013. Die Meinungsforscherinnen und -forscher befragten zwischen November 2019 und Juni 2020 mehr als 4.700 US-Juden und -Jüdinnen online. Die Umfrage ist die größte ihrer Art zur Identität der jüdischen US-Bevölkerung.