Innsbruck: Blick über die Kirche von Mösern in das Inntal
APA/Barbara Gindl
APA/Barbara Gindl
Feiertag

Pfingsten: Das Ende von Ostern

Mit Pfingsten begehen Christinnen und Christen neben Ostern und Weihnachten ihr wichtigstes Hochfest. Was hinter dem Namen steckt, was es mit Ostern zu tun hat und was genau christliche Gemeinden weltweit zu Pfingsten eigentlich feiern – ein Überblick.

Das Pfingstfest ist eines der ältesten und wichtigsten Feste des Christentums. Im Mittelpunkt steht der „Heilige Geist“ und der Auftrag, die an Christus Glaubenden zu versammeln. Laut Apostelgeschichte ist der Pfingstsonntag der Tag, an dem der Heilige Geist den Jüngern Jesu geschenkt wurde. Die Folge: Plötzlich konnten sie in mehreren Sprachen reden, und Jesu beauftragte sie, das Evangelium zu verbreiten. Der Fachterminus für das Geschehen lautet „Pfingstwunder“. Durch dieses Ereignis soll sich eine Einheit der Gläubigen entwickelt haben, es begründete somit die Kirche.

Das Pfingstfest bezeichnet den 50. Tag nach Ostern, an dem die Jünger den heiligen Geist empfingen. Der Termin von Ostern wurde auf dem Konzil von Nicäa 325 n. Chr. auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond festgelegt. Erst seit dem 4. Jahrhundert gibt es am 40. Tag nach Ostern ein eigenes Fest „Christi Himmelfahrt“. Das Pfingstfest wird seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil als „achter Ostersonntag“, die Vollendung und Bestätigung von Ostern begangen.

Gründung der Kirche

Das Wort Pfingsten kommt vom griechischen Wort „Pentekoste“ und bedeutet so viel wie „fünfzig“. Im Hintergrund steht die Berechnung des Termins für Pfingsten 50 Tage nach Ostern. Im Mittelpunkt des Festes steht die Sendung des Heiligen Geistes, der zugleich die Initialzündung zur Gründung der Kirche als Gemeinschaft aller an Christus Glaubenden darstellt.

Die Bibel versteht den Heiligen Geist als schöpferische Macht allen Lebens. Er ist nach kirchlicher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu Christi lebendig zu erhalten.

Taube – Symbol für Heiligen Geist, Pfingsten
Pixabay/Dimitris Vetsikas
Die Sendung des Heiligen Geistes wird meist mit einer Taube dargestellt, die auf die Menschen herabkommt.

Sprechen „in fremden Sprachen“

Biblisch zurückgeführt wird das Fest auf den Bericht in der Apostelgeschichte, wo es heißt, dass der Geist Gottes auf die nach dem Tod Jesu zum Wochenfest nach Jerusalem zurückgekehrten Jünger herabkam: „Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.“ Der Geist befähigte die Jünger, wie es in Apg 2,4 heißt, „in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab“.

Die Erzählelemente verweisen unmittelbar auf die alttestamentlichen Ereignisse am Berg Sinai. Dadurch wird die enge Verbindung zu den jüdischen Wurzeln deutlich, wie auch durch den Konnex zwischen dem pfingstlichen Sprachwunder und der Sprachverwirrung beim Turmbau zu Babel im Alten Testament (Gen 11,1-9).

Pfingsten und die Taube

Dargestellt wird das Pfingstwunder der Sendung des Heiligen Geistes zumeist in Form einer Taube, die auf die Menschen herabkommt. In Österreich wird das Pfingstfest in ländlichen Gebieten zugleich auch als Frühlingsfest begangen, bei dem Birkenzweige an Türen und Fenstern angebracht werden.

Die Pfingstbräuche sind regional sehr verschieden. So werden ähnlich den Maibräuchen Pfingstbäume gepflanzt und Pfingstfeuer entfacht. Auch gilt die Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag als „Bosheitsnacht“, wo im ländlichen Raum mitunter Streiche gespielt werden.