Bischofskonferenz

Bischof Schwarz legt Pastoralreferat zurück

Der St. Pöltner Diözesanbischof Alois Schwarz legt die Leitung für das Pastoralreferat in der Bischofskonferenz zurück. Das teilte er bereits Mitte Mai in einem Schreiben an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, mit, wie Schwarz-Sprecherin Katharina Brandner der APA bestätigte.

In seinem Antwortschreiben sagte Erzbischof Lackner zu, das Thema Referatsaufteilung für „Pastoral, Katechese und Evangelisierung“ in der Sommervollversammlung der Bischöfe einzubringen. Die Tagung findet kommende Woche in Mariazell statt.

Der St. Pöltner Bischof begründete laut APA-Bericht seine Entscheidung mit einem Vertrauensverlust: „Ich sehe mich außerstande, die Pastoralkommission und die Konferenz der Pastoral- und Seelsorgeamtsleiter in Zukunft zu begleiten.“ Schwarz hoffe daher, dass seinem Wunsch nach einer Neuaufteilung entsprochen wird.

Der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz
APA/Helmut Fohringer
Der St. Pöltner Bischof steht wegen seiner Vorgehensweise bei der geplanten Umstrukturierung der Diözese in der Kritik

Das Referat für Pastoral, Katechese und Evangelisierung umfasst das Österreichische Pastoralinstitut, die Pastoralkommission Österreichs und die ARGE der österreichischen Pastoral- und Seelsorgeämter. Weiters ist Schwarz innerhalb der Bischofskonferenz derzeit für die Bereiche „Kirche und Sport“ und „Wirtschaft und Landwirtschaft“ zuständig.

Vertrauensverlust als Grund

Gerade im Hinblick auf den von Papst Franziskus initiierten synodalen Prozess in der Weltkirche sei es Bischof Schwarz wichtig, dass in diesem Bereich ein konstruktives und einmütiges Miteinander möglich ist, so seine Sprecherin. Deshalb setze Bischof Alois Schwarz diesen Schritt.

Schwarz hatte bereits bei der Frühjahrsvollversammlung auf eigenen Wunsch den Vorsitz in der Finanzkommission zur Verfügung gestellt. Er bleibt Referatsbischof für Wirtschaft und Landwirtschaft.

Bischof Schwarz promovierte 1981 in Pastoraltheologie. Ab 1987 war er Pastoralamtsleiter in der Erzdiözese Wien, und hatte sowohl den Vorsitz in der Pastoralkommission als auch in der Konferenz der Pastoral- und Seelsorgeamtsleiter inne. Drei Jahre nach seiner Bischofsweihe übernahm er im Jahr 2000 in der österreichischen Bischofskonferenz das Referat für die Pastoral.

Kritik an Amts- und Lebensführung

Das Amt als Bischof der Diözese St. Pölten trat Schwarz im Juli 2018 an. Zuvor war der gebürtige Niederösterreicher 17 Jahre lang Bischof von Gurk-Klagenfurt gewesen. In Kärnten hatte es Kritik an Schwarz’ Amts- und Lebensführung gegeben.

Auch in St. Pölten steht der Bischof wegen seiner Vorgehensweise bei der geplanten Umstrukturierung der Diözese in der Kritik. Zuletzt hatten deshalb mehrere Leiter der Pastoralämter aus anderen Diözesen den Rückzug Schwarz’ als Referatsbischof für die Seelsorge gefordert.