Auszeichnung

Papst-Leo-Preise für Verdienste um Katholische Soziallehre vergeben

Mit einem Festakt wurden am Donnerstag, 10. Juni, im niederösterreichischen Stift Altenburg die Papst-Leo-Preise für besondere Verdienste um die Katholische Soziallehre vergeben.

Träger der traditionsreichen Auszeichnung sind heuer die Zwettler Ordensfrau Sr. Karina Beneder, der niederösterreichische Betriebsseelsorger Josef Gruber und der Menschenrechtsexperte der Katholischen Aktion Salzburg und frühere Geschäftsführer des KA-Bereichs „Gemeinde und Arbeitswelt“, Josef Mautner.

Zudem wurde der frühere St. Pöltner KA-Vorsitzende Roman Fröhlich mit einem „Ehren-Leo“ für seine Verdienste um die Katholische Soziallehre und speziell um die Etablierung des Papst-Leo-Preises ausgezeichnet. Überreicht wurden die Preise in der Bibliothek des Stiftes Altenburg durch Bischof Alois Schwarz.

„Wir wollen helfen Zwettl“

Sr. Karina Beneder erhielt die Auszeichnung angesichts ihres Engagements in der Initiative „Wir wollen helfen Zwettl“. Die Franziskanerin hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten Hilfsbrücken zwischen dem Waldviertel und Ghana sowie Peru gebaut, für Schulen und Waisenhäuser gesorgt, engagiert sich für Umweltschutz und sammelt derzeit in vielen Einzelprojekten Spenden zur Bekämpfung der Corona-Krise in den Anden.

Der niederösterreichischen Betriebsseelsorger Josef Gruber erhielt den Preis in Würdigung seines Einsatzes für die Versöhnung von Arbeitnehmerschaft und Kirche. Gruber wirkt seit 1990 als Betriebsseelsorger der Diözese St. Pölten und machte sich einen Namen als vielfältig seelsorglich und sozial engagierter Theologe.

Er unternahm Arbeitseinsätze in diversen Großbetrieben, nahm sich der Gastarbeiter sowie später der Flüchtlinge an und schuf hauptverantwortlich das „Fest der Begegnung“ am St. Pöltner Rathausplatz, das heuer am 18./19. Juni stattfinden wird.

Experte für regionale Menschenrechtsarbeit

Josef Mautner schließlich erhielt den Papst-Leo-Preis für sein Lebenswerk rund um die Umsetzung der Katholischen Soziallehre: Als Experte für regionale Menschenrechtsarbeit und als Proponent der Katholischen Soziallehre habe er sich gleichermaßen in der Salzburger Menschenrechts-Szene engagiert und dabei stets auch den Kontakt zu kirchenfernen und -kritischen Menschen gesucht, sowie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg, hieß es in einer Presseaussendung der Diözese St. Pölten am Samstag.

Mautner wirkte bis zu seiner Pensionierung im vergangenen Jahr als Geschäftsführer des Bereichs „Gemeinde und Arbeitswelt“ in der Katholischen Aktion Salzburg sowie als Bereichsgeschäftsführer für verschiedene KA-Gliederungen.

Würdigung durch Bischof Alois Schwarz

Bischof Alois Schwarz würdigte die Preisträger bei der Verleihung, an der u. a. auch der Präsident des NÖ Landtages, Karl Wilfing, in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner teilgenommen hat, als Aushängeschilder der Katholischen Soziallehre: „Papst Franziskus schreibt, es ist zu wenig nur Nachbarn zu sein. Es ist unsere Aufgabe, Geschwister zu werden. Durch die Preisträgerin und die Preisträger erfahren wir, dass es Menschen gibt, wo andere erfahren – ich bin Bruder oder Schwester geworden.“

Mit dem Papst-Leo-Preis werden seit 1987 alle zwei Jahre Personen, Gruppen, Organisationen und Institutionen geehrt, die sich um die Katholische Soziallehre durch Lehre und Publizistik, durch Umsetzung in Gesetzgebung, Projekten und Modellen sowie durch Akte sozialer Gerechtigkeit innerhalb Österreichs besonders verdient gemacht haben. Benannt ist die von der 1985 gegründeten Papst-Leo-Stiftung vergebene Auszeichnung nach Leo XIII. (1878-1903), der mit seiner Enzyklika „Rerum novarum“ die Katholische Soziallehre begründete.