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Lackner: Verhältnis zu Regierung nicht beschädigt

Das Verhältnis zwischen katholischer Kirche und der Bundesregierung ist laut dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, auch nach dem Bekanntwerden der „Vollgas“-Chats nicht beschädigt.

Zur Wortwahl bei der Unterhaltung zwischen dem ehemaligen Generalsekretär im Finanzministerium, Thomas Schmid, und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) meinte Lackner, er wolle keine Noten verteilen. Allerdings seien vom Ministerium genannte Zahlen „grundfalsch“.

„Als Christen ist es uns aufgetragen, für die Regierung zu beten“, sagte der Erzbischof generell zum Verhältnis von Kirche und Politik. Von dem in den Chats thematisierten Treffen zwischen Schmid und dem Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, habe man ja zudem gewusst. „Ich würde gerne wissen wollen, warum Protokolle an die Öffentlichkeit gekommen sind“, meinte Lackner aber.

Nicht „beleidigt oder verletzt“

Natürlich seien die Ansichten von Politik und Kirche oft verschieden, sagte Lackner und: „Man kann nicht sagen, dass wir beleidigt oder verletzt wären.“ Was allerdings nicht stimme, seien vom Finanzministerium genannte Zahlen zu angeblichen Steuererleichterungen für die Kirche. So handle es sich nicht um 15 Milliarden Euro, sondern um einen einstelligen niedrigen Milliardenbereich, wie es in einer Stellungnahme des Ressorts gegenüber der Kathpress heißt.

Der damalige Generalsekretär im Finanzministerium, Schmid, hatte bei einem Treffen mit dem Generalsekretär der Bischofskonferenz, Schipka, am 13. März 2019 angekündigt, „Steuerprivilegien“ der Kirche durchforsten und Förderungen kürzen zu wollen. Aus den von der Staatsanwaltschaft ausgewerteten Chatprotokollen ist weiters bekannt, dass Kanzler Kurz Schmid zuvor aufgefordert hatte, gegenüber den Kirchenvertretern „Vollgas“ zu geben und sich danach bedankte.

Nach dem Treffen berichtete Schmid dem Kanzler: „Also Schipka war fertig!“ Und: „Er war zunächst rot dann blass dann zittrig. Er bot mir Schnaps an den ich in der Fastenzeit ablehnte weil Fastenzeit. Waren aber freundlich und sachlich.“