Kloster Güssing
Bwag unter CC BY-SA 3.0 at
Bwag unter CC BY-SA 3.0 at

„Aufblättern“ im Kloster Güssing

Bis 17. Oktober ist die Ausstellung „Aufblättern“ im Refektorium des Franziskanerklosters Güssing zu sehen. Bei der Schau werden „Schätze aus der einzigartigen Bibliothek“ gezeigt, wie das Kloster in einer Aussendung schrieb.

Darunter das älteste Objekt der Klosterbibliothek, das 900 Jahre alte Messbuch „Missale Zagrebiense“, verfasst um das Jahr 1230. Franziskanerpater Anton Bruck sprach von einer „populärwissenschaftlichen Ausstellung“, bei der insgesamt zehn Bücherstationen besucht werden können – etwa „Heilige Schrift“, „Musik“, „Historisches“ oder „Natur & Wissenschaft“. Ein Großteil der Bücher befasse sich mit theologischen Themen.

Die Bücherei beherbergt knapp 5.000 Bücher, darunter rund 1.500 katholische Schriftwerke. Die meisten davon stammen aus dem 13. bis 17. Jahrhundert. „Wir möchten der Bevölkerung in Erinnerung rufen, welche Schätze sich hier befinden“, betonte Ausstellungsgestalter Heinz Ebner.

Buchpatenschaften

Interessierte können im Rahmen der Ausstellung auch eine Buchpatenschaft abschließen. Mit einem frei gewählten Beitrag könne man damit beim Erhalt und der Restaurierung einzelner Bücher mithelfen, die Unterstützung werde im jeweiligen Werk vermerkt.

Ausstellungshinweis

Die Ausstellung „Aufblättern“ findet von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 10.00 bis 12.00 und von 14.00 bis 17.00 Uhr statt, Franziskanerkloster Güssing, Franziskanerplatz 1

Die Entstehung der Bibliothek im Franziskanerkloster ist eng mit der Geschichte der Familie Batthyany verbunden. Im 16. Jahrhundert übergab der ungarische König Ludwig II. die Burg und Herrschaft Güssing an Franz I. Batthyany. Später förderte der protestantische Balthasar III. Batthyany mit der Einladung von Gelehrten Wissenschaft und Kunst an seinem Hof und erwarb viele Bücher.

1638 nach Güssing berufen

Adam I. Batthyany führte nach seinem Übertritt zum Katholizismus eine Revision der ererbten Bibliothek durch und übergab die Werke der nicht-katholischen Autoren den Franziskanern, die er 1638 nach Güssing berufen hatte.

Anlässlich „100 Jahre Burgenland“ wurde zur Geschichte und Dokumentation der Klosterbibliothek ein Festband herausgegeben. Unter dem Titel „Bewahrte Geistigkeit und Kulturerbe von drei Nationen“ dokumentierte Pater Anton Bruck gemeinsam mit Bibliothekswissenschaftlern aus Ungarn das historische Erbe der Bücher.