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Israel: Rabbiner rufen zum Impfen von Kindern auf

Die ultraorthodoxen Rabbiner Chaim Kaniewski und Gerschon Edelstein haben sich dem Aufruf eines prominenten strengreligiösen Mediziners angeschlossen, Kinder ab zwölf Jahren in Israel gegen das Coronavirus zu impfen.

Die Impfung sei „lebensschützend“, heißt es in dem öffentlichen Brief. Das Coronavirus bedrohe das Leben unter anderem der Älteren und berge die Gefahr, dass erneut Torahschulen und andere Bildungseinrichtungen geschlossen werden, hieß es laut Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA) in dem von den Rabbinern unterstützten Schreiben.

Kinder ab einem Alter von zwölf Jahren, die nicht zuvor mit Covid-19 infiziert waren oder deren Infektion nicht gesichert sei, sollten sich daher impfen lassen. Die ultraorthodoxe Gemeinschaft in Israel, die rund zwölf Prozent der Bevölkerung ausmacht, weist seit Beginn der Pandemie im März 2020 besonders hohe Infektionsraten auf.

Wieder mehr Neuinfektionen

Am Montag waren in Israel mit rund 280 Fällen die höchsten Neuinfektionszahlen seit April verzeichnet worden. Sie werden vor allem auf die Delta-Variante zurückgeführt. Daher richtete die Regierung erneut ein sogenanntes Coronavirus-Kabinett ein und ordnete wieder erste Schutzmaßnahmen an. Dazu zählen die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen und das Reiseverbot in bestimmte Länder mit hohen Infektionsraten. Auch die geplante Wiederöffnung des Landes für Touristinnen und Touristen am 1. Juli wurde um zunächst einen Monat verschoben.

Israels Ministerpräsident Naftali Bennett hatte zuletzt laut Medienberichten dringend dazu aufgerufen, Kinder ab zwölf Jahren impfen zu lassen, bevor die im Land vorrätigen Impfstoffe verfallen. Das Ziel seien 30.000 Impfungen täglich in den nächsten zehn Tagen, sagte er am Dienstag. Israel verfügt über rund 1,2 Millionen Impfdosen von Biontech-Pfizer, die am 30. Juli ablaufen.