Katholiken

Im Lockdown stärkere Nutzung digitaler Angebote

Während des ersten Coronavirus-Lockdowns haben laut einer Studie die digitalen Angebote der katholischen Kirche vor allem kirchennahe Menschen erreicht. Das ist das Ergebnis einer Studie aus Deutschland.

Insgesamt nutzte jeder sechste Katholik, jede sechste Katholikin in dieser Zeit Onlinegottesdienste und Ähnliches erstmals oder häufiger, wie der am Mittwoch veröffentliche neue MDG-Trendmonitor zur kirchlichen Medienarbeit in Deutschland herausstellte.

Ausgefallene Präsenz-Veranstaltungen hätten eher die kirchennahen Katholikinnen und Katholiken dazu bewegt ins Netz umzusteigen. Unter diesen aktiven Nutzern sind demnach besonders oft Katholiken und Katholikinnen aus dem konservativ-etablierten, dem traditionellen und dem sozialökologischen Milieu vertreten. Neue Zielgruppen seien dagegen weniger mit den digitalen Angeboten erreicht worden.

Angebote innerhalb kurzer Zeit

Der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Bischofskonferenz Deutschlands, Bischof Gebhard Fürst, würdigte bei der Vorstellung „die gelebte Flexibilität und Kreativität der Medienarbeit während der Corona-Krise“. In kürzester Zeit seien in den Pfarreien und Bistümern neue digitale Angebote geschaffen worden.

Sie hätten ermöglicht, weiterhin gemeinsam Gottesdienst zu feiern und die Gemeinschaft vor Ort zu stärken. „Reflexion und Analyse dieser liturgischen Angebote in den digitalen Medien haben gerade begonnen“, so der Bischof von Rottenburg-Stuttgart.

Laut Befragung ist bereits erkennbar, dass internetaffinere Gläubige die digitalen Angebote der Kirche auch in Zukunft nutzen wollen. Die katholische Unternehmensberatung MDG betonte, dass hier die Möglichkeit liege, diese Gruppe mit Hilfe von gezielten Strategien anzusprechen.

Trendmonitor zum vierten Mal

Der MDG-Trendmonitor ist eine Trendstudie, die seit 1999 zum vierten Mal erarbeitet wurde. Im Sommer 2020 wurden für die Neuauflage 1.690 Katholiken ab 14 Jahren repräsentativ befragt. Die Studie wurde den Angaben zufolge vom Institut für Demoskopie Allensbach und der Sinus Markt- und Sozialforschung im Auftrag der MDG Medien-Dienstleistung GmbH mit Unterstützung der Deutschen Bischofskonferenz durchgeführt.

Erstmals sei die Studie auch um Kommentare und Einschätzungen von Autorinnen und Autoren aus pastoraltheologischer, religionssoziologischer und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive ergänzt worden, hieß es. Im Fokus der Trendstudie standen demnach digitale Angebote. Die Studie, die die Kommunikation und Kommunikationsmittel der Katholiken untersucht, sei ein zentraler Baustein für die Entwicklung und Umsetzung von Kommunikations- und Medienkonzepten.