Das Auto, mit dem Papst Franziskus die Gemelli-Klinik verlassen haben soll
APA/AFP/Filippo Monteforte
APA/AFP/Filippo Monteforte
Genesung

Papst nach OP aus Krankenhaus entlassen

Papst Franziskus ist nach seiner Darmoperation aus dem Krankenhaus entlassen worden. Das 84-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche verließ am Mittwoch die Gemelli-Universitätsklinik in Rom in einem dunklen Wagen mit getönten Scheiben, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Auf dem Weg in den Vatikan machte er bei der Basilika Santa Maria Maggiore Halt, um dort vor der von ihm verehrten Marienikone „Salus populi romani“ zu beten, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni mit. Franziskus habe sich dort für seine gute Genesung bedankt. Zudem habe er für alle Kranken gebetet, vor allem für jene, die er während seines Krankenhausaufenthalts getroffen habe.

Franziskus hatte sich am 4. Juli wegen einer Entzündung des Dickdarms einer geplanten, etwa dreistündigen Operation unterzogen. Dabei war ihm ein Teil des Darms entfernt worden. Danach hatte er zwischenzeitlich Fieber bekommen. Später gaben die Ärzte jedoch Entwarnung.

Am Sonntag hielt der Papst bereits wieder das Angelus-Gebet vor Gläubigen von einem Balkon des Krankenhauses aus. Dabei hatte er gesagt, während seiner Genesung habe er „erfahren, wie wichtig eine gute, für alle zugängliche Gesundheitsversorgung ist“.

Papst Franziskus steigt in ein Auto.
APA/AP/Riccardo De Luca
Papst Franziskus konnte am Mittwoch die Gemelli-Klinik verlassen

Papst besuchte Kinderkrebsstation

Vor seiner Entlassung hatte Franziskus am Dienstag die benachbarte onkologische Kinderstation besucht. Dort sprach er nach Angaben von Bruni mit Kindern und ihren Eltern sowie medizinischem Personal.

Vom Vatikan verbreitete Fotos zeigen das Kirchenoberhaupt beim Besuch auf der Station im Gespräch mit Kindern, deren Eltern und Pflegepersonal. Anders als am Sonntagnachmittag, als Franziskus im Rollstuhl geschoben wurde, ist er dieses Mal stehend und gehend auf dem Flur und vor Zimmern der Station zu sehen. Die Station für Kinder mit Krebserkrankungen ist im zehnten Stock der Klinik gelegen, in unmittelbarer Nachbarschaft des Appartements, das für den Papst reserviert ist.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Papst Franziskus beim Besuch einer Kinder-Krebsstation
APA/AFP/Vatican Media
Beim Besuch der onkologischen Abteilung unterhielt sich der Papst mit Eltern, Kindern und medizinischem Personal
Papst Franziskus beim Besuch einer Kinder-Krebsstation
APA/AFP/Vatican Media
Papst Franziskus musste nicht mehr im Rollstuhl geschoben werden, sondern ging selbst
Papst Franziskus beim Besuch einer Kinder-Krebsstation
APA/AFP/Vatican Media
Papst Franziskus zu Besuch auf der Kinderkrebsstation der Gemelli-Klinik
Papst Franziskus beim Besuch einer Kinder-Krebsstation
APA/AFP/Vatican Media
Papst Franziskus erholt sich selbst in der Gemelli-Klinik von einer Darm-Operation

Am Sonntagmittag hatte Franziskus das traditionelle Angelus-Gebet von einem Balkon der Klinik aus geleitet. Dabei stand er die ganze Zeit und schien kaum geschwächt. Später verbreitete der Vatikan Videoaufnahmen, auf denen zu sehen ist, wie Franziskus im Rollstuhl über einen Flur geschoben wird und dort mehrere Mitarbeitende und Patienten begrüßt und sich auch unterhält.

„Menschliche Zerbrechlichkeit teilen“

Der Papst hatte sich am 4. Juli in die Klinik begeben, wo ihm noch am Abend in einer dreistündigen Operation der linke Teil des Dickdarms entfernt worden war. Abschließende Untersuchungen hätten die erste Diagnose einer „schweren Divertikelstenose“, also Verengung des Dickdarms, bestätigt. Der genauere Befund zeigte demnach „Anzeichen einer sklerosierenden Divertikulitis“, einer verhärteten Entzündung von Ausstülpungen der Darmwand.

In der jüngsten vatikanischen Mitteilung heißt es weiter, Franziskus denke bei den Begegnungen mit anderen Kranken besonders „an diejenigen, die bettlägerig sind und nicht nach Hause zurückkehren können“. Sie sollten sich „dem kranken Bruder oder der kranken Schwester“ neben sich öffnen und mit diesen „die gleiche menschliche Zerbrechlichkeit teilen“.