Schülerinnen und Schüler bei einem Spiel mit Buntstiften
APA/dpa/Peter Steffen
APA/dpa/Peter Steffen
CoV

Expertin: Jugendlichen Begegnungen nicht verwehren

Vehement gegen totale Schulschließungen im Fall einer künftigen erneuten Covid-19-Infektionswelle hat sich die Leiterin der Wiener Caritas-Schule „Am Himmel“, Andrea Rieger, ausgesprochen. Kindern und Jugendlichen – mit oder ohne Behinderungen – dürfe nicht der Kontakt zu Gleichaltrigen komplett verwehrt werden, da dies der psychischen Gesundheit schade.

„Testen und Impfen werden auch im Herbst das beste Mittel sein, um eine Art Normalität bieten zu können“, befand die Pädagogin im Podcast „Freak Radio“ von Studio Omega, der kommenden Dienstag um 20.30 Uhr im Webradio „Ö1 Campus“ ausgestrahlt wird. Jugendliche bräuchten für ihr Wohlbefinden vor allem Jugendliche – und konkrete Angebote, um einander bei Lockdowns zumindest im Freien treffen zu können.

Dass es auch ohne übergroßen Aufwand möglich sei, unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen eine Alltagsstruktur für Präsenzunterricht zu schaffen, sah Rieger im bisherigen Umgang ihrer inklusiven Bildungseinrichtung mit der Pandemie bestätigt. Von den 126 Schülerinnen und Schülern hätten etwas mehr als ein Drittel besonderen Betreuungsbedarf.

Eine Schülerin und ein Schüler an einem Tisch
APA/Herbert Pfarrhofer
Die inklusive Caritas-Schule „Am Himmel“ konnte dank Sicherheitskonzepten Totalschließungen vermeiden

In Abstimmung mit einem Maßnahmenstab aus Lehrkräften, Ärzten und Eltern sei das Haus in drei Teile mit Schülern derselben Fähigkeiten geteilt worden. Ziel sei gewesen, für jede Gruppe Alltag „gut und inklusiv“ zu gestalten.

Auf Totalsperre verzichtet

Ihre Schule habe dann drei Konzepte erstellt – für den schlimmsten Fall, einen mittleren und einen offenen. Verbunden mit intensiver Testung, habe man auch bei der strengsten Stufe auf Totalsperre verzichtet und stattdessen darauf geachtet, dass sich verschiedene Gruppen nicht durchmischen, berichtete Rieger.

Schüler trugen FFP2-Masken, sofern sie dies konnten, ergänzend zu Distance-Learning für jene, die direkt oder indirekt mit dem Virus Kontakt hatten, wofür Laptops aufgetrieben wurden. So sei es insgesamt „gut gelungen, mit allen Lernenden in Kontakt zu bleiben“. Sie selbst sie hätte bei keinem von ihnen „das Gefühl, dass wir ihn oder sie verloren hätten“, sagte Rieger.