Orgeltage

St. Florian: Internationaler Orgelwettbewerb an der Brucknerorgel

In St. Florian, dessen Chorherrenstift untrennbar mit dem großen oberösterreichischen Komponisten Anton Bruckner verbunden ist, läuft derzeit ein internationaler Orgelwettbewerb.

Nach der ersten Runde, die über eingesandte Aufnahmen über die Bühne ging, wurden nun acht Kandidaten und Kandidatinnen eingeladen, um sich am 3. und 4. August an der berühmten Brucknerorgel in der Stiftskirche in zwei weiteren Runden dem Urteil der Jury zu stellen. „Das Publikum ist herzlich zum Zuhören eingeladen!“, teilte das Stift St. Florian in seiner Ankündigung mit.

Benannt ist der Wettbewerb nach dem 2003 verstorbenen St. Florianer Komponisten Augustinus Franz Kropfreiter, der heuer seinen 85. Geburtstag gefeiert hätte.

Der Weg ins Finale

Am kommenden Dienstag zeigen zunächst die acht Ausgewählten von 12.30 bis 18.30 Uhr ihr Können, die vier Finalisten musizieren am Mittwoch, 4. August, von 16.40 bis 19.00 Uhr.

Die anschließende Preisverleihung nehmen der oberösterreichische Landtagspräsident Wolfgang Stanek (ÖVP), der Bürgermeister von St. Florian, Bernd Schützeneder (ÖVP), sowie Helmut Rogl von der OÖ. Versicherung AG vor, danach präsentieren sich die Preisträger sich noch in einem Konzert.

Geistige Heimat Bruckners

Der Symphoniker Anton Bruckner (1824–1896) hat seine musikalische Laufbahn als Florianer Sängerknabe begonnen, er genoss von Anfang an die Unterstützung des damaligen Propstes Michael Arneth und wurde 1848 nach einer ersten Zeit als Schullehrer Stiftsorganist.

Aus dieser Zeit stammen die ersten bedeutenden Kompositionen Bruckners. Auch als er im Alter von 30 Jahren die Stelle des Linzer Domorganisten antrat, blieb er dem Stift eng verbunden, ebenso nach seiner späteren Berufung als Professor und Hoforganist nach Wien.

Unter der Orgel bestattet

Nach seinem Tod in der Monarchie-Metropole wurde Bruckner auf eigenen Wunsch in der Gruft der Stiftsbasilika, direkt unter seinem Lieblingsinstrument – der großen Orgel des Franz Xaver Krismann – bestattet. Bis heute ehrt das Stift sein Andenken mit den jährlichen St. Florianer Brucknertagen im Sommer, diesmal von 14. bis 22. August.

Matthias Giesen, künstlerischer Leiter:, möchten Interessierte „zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Schaffen Anton Bruckners ermutigen und zudem, zum Beispiel mit Jazzversionen, eine Brücke zur modernen Musik schlagen“. Diese Auseinandersetzung soll nicht nur durch hochkarätige Konzerte erreicht werden, sondern auch durch Symposien und Vorträge.