Vatikan

Nach Darm-OP wieder Papst-Generalaudienzen

Genau vier Wochen nach seiner Darmoperation hat Papst Franziskus am Mittwoch wieder seine wöchentlichen Generalaudienzen aufgenommen. Der 84-Jährige schien in guter Verfassung, wie Agenturen berichteten.

Im Gegensatz zu anderen Generalaudienzen ging er nicht zu den Pilgern und Pilgerinnen, die auf ihn warteten, sondern kam direkt die Bühne der vatikanischen Audienzhalle. Auch in den Jahren zuvor waren die Empfänge in den heißen Sommerwochen zeitweise in die Audienzhalle verlegt worden. Es gab aber persönliche Begegnungen mit dem Papst.

Bis Ende Juni hatten die Audienzen pandemiebedingt im Damasushof innerhalb der vatikanischen Mauern stattgefunden. Bereits 2020 waren die Generalaudienzen mit Papst Franziskus nach einem ersten Coronavirus-Lockdown zeitweise in den Innenhof verlegt worden. Üblicherweise kommen jeweils am Mittwochvormittag Tausende Menschen aus aller Welt auf dem Petersplatz zusammen.

Papst Franziskus bei der Generalaudienz in der vatikanischen Audienzhalle
Reuters/Remo Casilli
Papst Franziskus bei der Generalaudienz in der vatikanischen Audienzhalle

Appell zu Libanon-Hilfe

Ein Jahr nach der Explosion im Hafen von Beirut richtete der Papst am Mittwoch „einen Appell an die internationale Gemeinschaft mit der Bitte, dem Libanon mit konkreten Gesten und nicht nur mit Worten zu helfen, den Weg der Wiederauferstehung zu beschreiten“.

Aus diesem Grund sagte er am Ende der Generalaudienz: „Ich hoffe, dass die laufende Libanon-Konferenz, die von Frankreich und den Vereinten Nationen gefördert wird, erfolgreich sein wird“. Er hege den großen Wunsch, den Libanon zu besuchen. Er bete für die Erfüllung dieses Wunsches, sagte der Papst.

„Evangelium nicht verhandelbar“

Außerdem warnte er vor falschen Auslegungen des Evangeliums. Das Evangelium als Botschaft von Tod und Auferstehung Jesu als „unerschöpfliche Quelle des Heils“ sei „nicht verhandelbar“, so das Kirchenoberhaupt. „Dieses Evangelium ist die Erfüllung der Verheißungen und das Heil, das allen Menschen angeboten wird“, sagte Franziskus. Wer es annehme, werde von Gott als Sohn und Tochter angenommen.

Im Juni hatte der 84-Jährige einen neuen Katechesen-Zyklus begonnen, der Themen aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater behandelt. In den Wochen zuvor hatte er bei den Generalaudienzen jeweils zum Thema Gebet gesprochen.