Schäden an einem Olivenbaum nach Waldbränden in Sardinien
APA/AFP/Valentina Sinis
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„Laudato si Movement“

Katholische Klimabewegungen vernetzen sich

Unter dem neuen Namen „Laudato si Movement“ vernetzen sich rund 800 lokale Mitgliedsorganisationen des „Global Catholic Climate Movement“. Die Bewegung mit dem Ziel der Klimagerechtigkeit wurde 2015 gegründet, nachdem Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si“ die „Sorge um das gemeinsame Haus“ ausdrückte.

Die Waldbrände in Sardinien machten die Dringlichkeit der Bewegung erneut deutlich, sagte Tomas Insua, Geschäftsführer des „Laudato si Movement“, im Interview mit dem Webportal Vatican News über die Umbenennung der Bewegung, die auch Papst Franziskus gutgeheißen habe.

Die Namensänderung von Global Catholic Climate Movement zu Laudato-si-Movement sei erfolgt, damit die wegweisende Enzyklika nicht im Regal verstaube, sondern ein lebendiges Dokument bleibe, begründete Insua. Man habe den Papst persönlich um seinen Segen für die Umbenennung gebeten, dieser habe den neuen Namen in einem Brief zu Pfingsten befürwortet, so der aus Argentinien stammende Geschäftsführer.

Papst gab seinen Segen

Mittlerweile gibt es laut seinen Angaben rund 25.000 „Laudato si“-Botschafterinnen und -Botschafter weltweit. Die Umbenennung ist eines von mehreren Resultaten eines zweijährigen Evaluierungsprozesses über die katholischen Aktivitäten zur Klimagerechtigkeit der vergangenen fünf Jahre.

„Es gibt viele Zeichen: etwa die Brände in Sardinien und Kanada, die Trockenheit in Madagaskar. Der Schrei der Armen und der Erde wird jedes Mal lauter. Es muss also etwas getan werden“, appellierte Insua. Es gebe eine neue Petition „Gesunder Planet, Gesunder Mensch“, an der sich bisher rund 200 katholische Einrichtungen beteiligten.

Petition für die UNO

Die Petition wird bei der UNO eingebracht – im Hinblick auf den UNO-Gipfel zur Biodiversität COP 15 im Oktober in China und dem darauf folgenden Welt-Klimagipfel COP 26 in Glasgow. Als Vorbereitung auf letzteren wird am 4. Oktober die Konferenz „Glaube und Wissenschaft – unterwegs zum COP 26“ im Vatikan stattfinden, wobei auch das „Laudato si Movement“ anwesend sein wird.

Vorstandsmitglied Lorna Gold berichtete, ihre Mission habe sich erweitert um das Konzept einer umfassenden ökonomischen Gerechtigkeit in einer Welt, in der alles miteinander verbunden sei. Die Bewegung umfasse nicht mehr nur die Klimakrise, was ein weiterer Anlass für die Änderung des alten, sperrigen Namens „Catholic Climate Movement“ gewesen sei.