Wien

Caritas verkaufte Promi-Kleidung gegen Hunger

Unter dem Motto „#fashion4future“ hat die Caritas der Erzdiözese Wien im Caritas-Geschäft „carla Mittersteig“ in Wien-Margareten am Freitag Kleidungsstücke von Künstlerinnen und Künstlern und Prominenten verkauft.

Der Gesamterlös der Aktion kommt Menschen im Südsudan zugute. Dem Land droht eine Hungerkatastrophe – auch aufgrund der Klimakrise. In Österreich kaufen die Menschen laut Caritas durchschnittlich 60 Kleidungsstücke pro Jahr und entsorgen 35 davon wieder. „Das nachhaltigste Kleidungsstück ist deshalb oftmals jenes, das nicht produziert werden muss“, sagte Klaus Schwertner, geschäftsführender Caritas-Direktor der Erzdiözese Wien, im Rahmen eines Pressegesprächs vor Ort.

„Die Art und Weise, wie wir leben und was wir konsumieren, hat auch Einfluss auf die Lebensrealität von Menschen an weit entfernten Orten dieser Welt“, so Schwertner weiter. „Die Klimakrise ist Realität“. Hunger sei kein Naturgesetz, sondern eine stille Not, die man gemeinsam bekämpfen können. Deswegen habe die Caritas im Juli dazu aufgerufen, hochwertige und selten getragene Kleidung zu spenden und in einem der beiden Secondhand-Lagern der Caritas in Wien abzugeben, erklärte Schwertner.

Chris Lohner und die Toten Hosen

Hunderte Wienerinnen und Wiener und zahlreiche Prominente folgten dem Aufruf – unter ihnen Chris Lohner, die Toten Hosen und Thomas Brezina. Im Zuge des Aktionstages im carla Mittersteig wurden diese Stücke am Freitag nun verkauft.

Aktion #fashion4future“ der Caritas der Erzdiözese Wien im Caritas-Geschäft „carla Mittersteig“ in Wien-Margareten, im Bild Koordinatorin Nina Mies und Caritas-Präsident Klaus Schwertner
Caritas
Aktion #fashion4future“, im Bild Koordinatorin Nina Mies (mit Kleid von Ursula Strauss) und Caritas-Direktor Klaus Schwertner (mit Hader-Kapperl und Hemd der Toten Hosen)

Schwertner: „Mit unserer Aktion wollen wir ein konkretes Zeichen setzen und helfen.“ Er dankte für die „unglaubliche Unterstützung" aller Spenderinnen und Spender“ und betonte: „Mit der Wahl, welches Kleidungsstück wir kaufen, haben wir viel in der Hand. Entscheiden wir uns nachhaltig und sozial.“

„The Grand Budapest Hotel“-Bademantel

Eines der wahrscheinlich begehrtesten Kleidungsstücke hat der österreichische Schauspieler Karl Markovics gespendet: Es ist ein fliederfarbener Bademantel mit dem Aufdruck „The Grand Budapest Hotel“. „Es war das Dreh-Abschlussgeschenk für den gleichnamigen vierfach Oskar-prämierten Film von Wes Anderson“, erzählte Markovics, der beim Aktionstag live zugeschaltet war.

Hunger sei eine der schlimmsten Situationen für den Menschen, „wenn man einfach nicht mehr genug zu essen hat, geht es um Existenzielles“. Deswegen habe er ohne zu zögern zugesagt, die Aktion zu unterstützen, so Markovics, der bereits in der Vergangenheit unterschiedliche Caritas-Projekte unterstützte.

Kleid von Strauss, Kapperl von Hader

Weiters zu erwerben gab es am Freitag u. a. ein Sommerkleid von Ursula Strauss, ein Seidenkleid von Chris Lohner, das Sommerkapperl von Josef Hader, ein Sakko von Thomas Brezina, das er bei einigen Auftritten seines ersten Liebesromans getragen hat, Hemden von den Gitarristen und Bassisten der Toten Hosen.

Spendenhinweis

IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: Hungerhilfe oder online

Weiters zu erweben war eine Hose von Cornelius Obonya, die Video-Outfits von Pizzera & Jaus, Schuhe von Christopher Seiler, ein Hemd von Alfons Haider, das er selbst in Miami gekauft hatte, das Pfauen-Outfit von Michi Buchinger, eine Lederjacke von Pia Hierzegger, mehrere Kleidungsstücke von Isolde Bornemann und Johanna Setzer sowie Dressen des ÖFB-Teams.

Hungerkatastrophe droht

Der Gesamterlös kommt Partnerprojekten im Südsudan zugute, in denen Menschen unterstützt werden, mit den klimatischen Veränderungen zurechtzukommen, die der globale Norden zu großen Teilen verursacht. Laut einem aktuellen Bericht der Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen (FAO) ist der Südsudan unter den drei Ländern weltweit mit der akutesten Hungersituation. 1,4 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind im Südsudan derzeit von akuter Unterernährung bedroht.