Charpentier arbeitet am Max-Planck-Institut in Berlin und forscht an Krankheitserregern. Doudna forscht und lehrt an der University of California in Berkeley. Für die Entwicklung der „Genschere“ Crispr-Cas9 erhielten die Wissenschaftlerinnen im vergangenen Jahr den Nobelpreis für Chemie.
Diese Technologie habe revolutionären Einfluss auf die Lebenswissenschaften, trage zu neuen Krebstherapien bei und könne den Traum vom Heilen von Erbkrankheiten wahr werden lassen, erklärte damals die Königliche Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm.

Austausch zwischen Glauben und Wissenschaft
Die Wissenschaftlerinnen und Experten der Akademie beraten den Papst. Sie dient nach Vatikan-Angaben dazu, den Fortschritt in den Naturwissenschaften voranzutreiben und für einen Austausch zwischen Glauben und Wissenschaft zu sorgen.
2018 gründete Charpentier die Max-Planck-Forschungsstelle und leitet sie seitdem. Das Institut forscht zu Pathogenen, also Bakterien und Viren. Die Expertinnen und Experten betrachten dabei die Regulationsmechanismen in Prozessen der Infektionen und Immunität.

Mehrere Forscherinnen berufen
Die 1603 gegründete Päpstliche Akademie der Wissenschaften soll nach eigener Darstellung Fortschritte in Mathematik, Physik und Naturwissenschaften sowie das Studium der damit verbundenen erkenntnistheoretischen Probleme fördern.
Papst Franziskus berief in den vergangenen Wochen mehrere renommierte Wissenschaftlerinnen an die Akademie: die südafrikanische Anthropologin Mpilenhe Pearl Sithole (48), die kanadische Physik-Nobelpreisträgerin Donna Strickland (62), die US-amerikanische Chemikerin und Klimaforscherin Susan Solomon (65). Die Mehrheit der rund 80 ordentlichen Mitglieder ist allerdings weiterhin männlich, der Frauenanteil liegt bei etwa 20 Prozent.