Missbrauch

Vatikan verurteilt Breslauer Alterzbischof Golebiewski

Der Vatikan hat den früheren Erzbischof von Wroclaw (Breslau), Marian Golebiewski (83), wegen Versäumnissen im Umgang mit Missbrauchsfällen verurteilt. Wie die Erzdiözese mitteilte, betrifft dies Fälle sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen durch Priester in Golebiewskis Diözesen Koszalin-Kolobrzeg (1996-2004) und Breslau (2004-2013).

Demnach wurde der Geistliche zu einem „Leben in Buße und Gebet“ verurteilt, bei dem ihm die „Teilnahme an allen öffentlichen Feiern, sowohl kirchlichen als auch weltlichen“, verboten ist. Zudem soll Golebiewski als Buße „einen angemessenen Betrag aus seinem Privatvermögen“ an eine Stiftung zur Prävention und Begleitung von Opfern sexuellen Missbrauchs zahlen.

Die Vorwürfe, über die die vatikanischen Glaubenskongregation nun entschied, waren auch Gegenstand des Dokumentarfilms „Nur sag es niemandem“ von 2019. Darin waren Fälle sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Geistliche der katholischen Kirche in Polen dargestellt worden.

Inhalt eines Dokumentarfilms

Damals hatten die dortigen Bischöfe Versäumnisse beim Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch eingeräumt. „Wir gestehen, dass wir als Hirten der Kirche nicht alles getan haben, um Leid zu verhindern“, erklärten sie in einer damals in den Kirchen verlesenen Botschaft. So hatte laut dem Dokumentarfilm Erzbischof Golebiewski für einen Priester gebürgt, der später wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs dreier Jungen verurteilt wurde.

Bereits im März hatte der Vatikan in ähnlichen Fällen Disziplinarstrafen gegen zwei polnische Bischöfe verhängt. Dem früheren Danziger Erzbischof Slawoj Leszek Glodz (75) und dem 2020 von Papst Franziskus suspendierten und später zurückgetretenen Bischof von Kalisz (Kalisch), Edward Janiak (68), wurde die Teilnahme an öffentlichen Gottesdiensten und „weltlichen Zusammenkünften“ in ihren früheren Diözesen untersagt.

ende GUT