Gedenkstätte

Neuer Direktor für Yad Vashem

Der frühere Chef einer Dachorganisation jüdischer Siedler, Dani Dayan, ist am Sonntag zum neuen Direktor der weltweit renommierten Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem ernannt worden.

Die Regierung von Premierminister Naftali Bennett stimmte der Personalie zu, teilte die Gedenkstätte mit. Der 65-jährige Diplomat war zuletzt israelischer Generalkonsul in New York. Dayan übernimmt das Amt von Avner Schalev, der Ende 2020 nach 27 Jahren in den Ruhestand gegangen war.

Um die Nachfolge hatte es in der israelischen Politik einige Kontroversen gegeben. Die Vorgängerregierung des langjährigen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu hatte einen Kandidaten ins Gespräch gebracht, der wegen rassistischer Äußerungen umstritten war.

Eine Flamme in einer Schale vor der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel
APA/AFP/Menahem Kahana
Die weltweit renommierte Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat einen neuen Direktor

Erinnerung an die Schoah

Yad Vashem wird pro Jahr von etwa einer Million Menschen besucht. Dort wird an die sechs Millionen von den Nazis und Helfershelfern ermordeten Jüdinnen und Juden erinnert. Zudem wird Menschen gedacht, die während des Holocaust ihr Leben riskierten, um Verfolgte zu retten.

Dayan bezeichnete seine neue Aufgabe als „Mission“. „Auf unseren Schultern liegt die Verantwortung zu forschen und Bildung zu betreiben, tatsachenbasierte historische Wahrheiten über den Holocaust zu bewerten und alle Formen der Verzerrung abzuwehren, um die Erinnerung an die Schoah zu hüten und sicherzustellen, dass sich das jüdische Volk und die Menschheit für immer an dieses Ereignis erinnern.“ Mit zunehmendem zeitlichen Abstand zur Nazi-Zeit werde diese Arbeit immer herausfordernder, aber auch umso wichtiger.