Vatikan

Papst-Kommission zu Diakoninnen nimmt Arbeit auf

Die von Papst Franziskus im April 2020 eingesetzte zweite Kommission zum Thema Diakoninnen trifft sich erstmals Mitte September in Rom. Für die erste Arbeitsrunde ist eine Woche angesetzt, wie die römisch-katholische Nachrichtenagentur Kathpress mit Verweis auf Teilnehmerkreise berichtet.

Am Montagabend hatte auch das britische Magazin „The Tablet“ berichtet, die internationale Expertenrunde unter Leitung des italienischen Kardinals Giuseppe Petrocchi könne nun endlich ihre Arbeit aufnehmen.

Im Frühsommer 2019 hatte der Papst erklärt, eine erste Arbeitsgruppe über frühchristliche Diakoninnen sei zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen. Etwa die Hälfte der Theologen und Historiker war der Meinung, sogenannte Diakoninnen hätten allenfalls aus Gründen der Schicklichkeit bei der Taufe von Frauen – diese geschah damals durch Untertauchen – oder Krankensalbungen geholfen. Damit sei aber keine Weihe oder eigene Beauftragung verbunden gewesen.

Frauen und Männer in Arbeitsgruppe

Andere Expertinnen und Experten sind überzeugt, es habe durchaus so etwas wie einen weiblichen Diakonat gegeben, zu dem Frauen eigens beauftragt, eventuell sogar geweiht worden seien. Die Frage, wie die frühe Kirche zumindest in einigen Regionen dies regelte, ist für heutige Überlegungen wichtig, wie Frauen mit einer Beauftragung in Seelsorge, Diakonie und Gemeindearbeit oder -leitung stärker beteiligt werden können.

Der neuen, vom Papst beauftragten Arbeitsgruppe gehören neben Kardinal Petrocchi fünf Theologinnen und sechs Theologen an. Unter ihnen sind die Deutschen Barbara Hallensleben und Manfred Hauke, die in Fribourg und Lugano in der Schweiz lehren. Sekretär der Kommission ist der Franzose Denis Dupont-Fauville, Mitarbeiter der Glaubenskongregation.