Audienz

Papst empfing Friedensnobelpreisträgerin Murad

Papst Franziskus hat die jesidische Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad am Donnerstag in Audienz empfangen. Das teilte der Vatikan ohne Nennung von Einzelheiten mit.

Die Menschenrechtsaktivistin und das römisch-katholische Kirchenoberhaupt sind einander bereits mehrmals begegnet. Zuletzt hatte Papst Franziskus Murad 2018 eine Privataudienz gewährt. Die heute 28-jährige Irakerin war 2014 von der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) versklavt worden.

Nach ihrer Flucht schaffte sie in Deutschland einen Neuanfang und kämpft seither als UNO-Sonderbotschafterin gegen Menschenhandel für die Strafverfolgung der IS-Verbrechen. 2018 erhielt sie gemeinsam mit dem kongolesischen Arzt Denis Mukwege den Friedensnobelpreis. Beide wurden für ihren außergewöhnlichen Einsatz gegen sexuelle Gewalt als „Waffe“ in Kriegen und bewaffneten Konflikten geehrt.

Papst Franziskus empfängt die Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad, 20. Dezember 2018
Reuters/Vatican Media
Der Papst traf Murad bereits früher, Bild vom 20. Dezember 2018

Zu Irak-Reise inspiriert

Murads 2017 veröffentlichtes Buch „Ich bin eure Stimme“ inspirierte den Papst nach eigener Aussage maßgeblich zu dessen Irak-Reise im März. In dem Buch wird das traurige Schicksal der Jesidinnen und Jesiden geschildert. Die „schrecklichen Dinge“, die er darin gelesen habe, seien der Hauptgrund für seinen Entschluss zur Reise in den Irak gewesen, erklärte Papst Franziskus vor einigen Monaten.