Generalaudienz

Papst beklagt „Versklavung“ von Frauen

Papst Franziskus hat am Mittwoch bei seiner Generalaudienz beklagt, dass es noch immer eine „Versklavung“ von Frauen gebe. Frauen hätten nicht „die gleichen Möglichkeiten wie Männer“, sagte das römisch-katholische Kirchoberhaupt.

Häufig seien „abfällige Bemerkungen“ über Frauen und ihre Angelegenheiten zu hören. Männer und Frauen hätten indes „dieselbe Würde“, sagte der Papst. Er wies auf die Gleichheit aller Menschen vor Gott hin.

„Alles, was die Unterschiede zwischen den Menschen verschärft und oft zu Diskriminierungen führt, all dies hat vor Gott dank der in Christus erlangten Erlösung keinen Bestand“, sagte Franziskus bei der Generalaudienz im Vatikan.

Erniedrigung und Missachtung

Zugleich beklagte er, dass Millionen Menschen weltweit dennoch wie Sklaven leben müssten. Ihre Rechte auf Nahrung, Bildung und Arbeit würden missachtet, sie selbst erniedrigt. „Sie sind die neuen Sklaven“, beklagte der Papst. Auch sprach er sich gegen frauenfeindliche Haltungen aus. Bis heute hätten Frauen nicht die gleichen Möglichkeiten wie Männer und würden vielerorts unterdrückt.

Papst Franziskus, Generalaudienz
Reuters/Remo Casilli
Die Generalaudienz am Mittwoch nutzte der Papst zu einem Aufruf gegen Diskriminierung

Taufe „bewusster leben“

Der Papst forderte alle Christinnen und Christen auch dazu auf, ihre empfangene Taufe „bewusster zu leben“ und deren Tag hochzuhalten. Die Taufe sei nicht nur äußerer Ritus, sondern bewirke eine Verwandlung des Innersten und verleihe dem Menschen eine neue Identität als „Sohn und Tochter Gottes“, die alle Unterschiede im ethisch-religiösen Bereich sowie auch soziale Differenzen überwinde. Die Konsequenzen daraus sollten auch in der Lebensführung sichtbar werden, appellierte der Papst.