Die Kirche von Buerglen in der Schweiz
APA/Keystone/Urs Flueeler
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CoV

Schweiz: Gottesdienste mit und ohne „Grünen Pass“

Nach der von der Regierung in Bern beschlossenen Ausweitung der „3-G-Regel“ an öffentlich zugänglichen Orten hat die römisch-katholische Schweizer Bischofskonferenz ihre CoV-Richtlinien für Gottesdienste angepasst. Mit „3-G“ dürfen bis zu 1.000 Menschen teilnehmen, ohne „3-G“ maximal 50 Gläubige.

Seit Montag gibt es für Pfarren in der Schweiz zwei Optionen: Bei Messen mit bis zu 1.000 Menschen kann die Maskenpflicht entfallen, sofern kontrolliert wird, ob die anwesenden Gläubigen vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet sind, also ein entsprechendes Zertifikat („Grüner Pass“) dabei haben. Ohne Zertifikat, dafür aber mit Maske, Abstandsregeln und Kontaktdatenerfassung können in den Kirchen Gottesdienste mit maximal 50 Menschen gefeiert werden. Die Plätze im Kirchenraum dürfen zudem zu maximal zwei Drittel besetzt werden.

Ob das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bei einem Gottesdienst verpflichtend ist, ist somit den Pfarren und ihrer Entscheidung überlassen, in welcher Weise sie die Coronavirus-Regeln jeweils umsetzen, wie das Schweizer katholische Nachrichtenportal kath.ch berichtete. Kinder unter 16 Jahren müssen kein Zertifikat zeigen.

Zweigleisiges System

Im Freien sind Gottesdienste ohne Zertifikatspflicht mit bis zu 500 Personen möglich, bei Sitzpflicht mit bis zu 1.000 Personen. Alle Gottesdienste mit mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern müssen wie Veranstaltungen im nicht-kirchlichen Bereich vorab von den regionalen Behörden bewilligt werden.

Viele Pfarren hätten sich angesichts der neuen Regeln für ein zweigleisiges System entschieden, berichtete kath.ch. Sie feiern zum Beispiel die Sonntagsmesse im größeren Kreis mit Zertifikatspflicht und Werktagsmessen ohne Zertifikatspflicht. Praktiziert wird diese Variante etwa in der Pfarre Ingenbohl-Brunnen am Vierwaldstättersee.

„Uns ist wichtig, allen Gläubigen eine Möglichkeit zu geben, mit uns Gottesdienst zu feiern“, sagte Seelsorger Stefan Mettler. Kurt Susak, Dekan in Davos, will hingegen jeweils Sonntagfrüh eine Messe mit Zertifikatspflicht anbieten und am Sonntagabend ohne. „Mir ist wichtig, niemanden vom Sonntagsgottesdienst auszuschließen“, erklärte er.