Die von Jubel und Tanz, Neugier und Begeisterung begleitete Visite des Papstes in diesem Elendsviertel werde an der großen Not der Menschen so schnell nichts ändern. „Integration bleibt ein langwieriger, mühevoller und schwieriger Weg, der viel Geduld braucht, von allen Seiten“, wies der Wiener Erzbischof hin. Der Text wird auch in der Kolumne „Antworten“ auf der Website der Erzdiözese Wien veröffentlicht.
In Kosice leben in der Plattenbausiedlung Lunik IX. etwa 6.000 Roma auf engstem Raum. Konzipiert war der Stadtteil ursprünglich als Arbeitersiedlung für 2.000 Menschen. Es handle sich um ein Problemviertel, das nicht gerne hergezeigt wird, schrieb Schönborn und erwähnte zerbrochene Fensterscheiben, Berge von Müll, Unrat, Massenarbeitslosigkeit, Kriminalität, extreme Armut, Verwahrlosung und Trostlosigkeit.
„Der Papst schaut nicht weg“
Genau diesen Ort habe Franziskus diese Woche bei seiner dreitägigen Slowakei-Reise aufgesucht und damit verdeutlicht: „Der Papst schaut nicht weg wie viele andere. Er geht zu den Ärmsten der Armen, begegnet ihnen mit Respekt.“ Und er mache ihnen Mut, erinnerte der Kardinal an die Zusage des Papstes: „Ihr seid im Herzen der Kirche“, ein Teil der Menschheitsfamilie.
In Österreich ist der Wiener Weihbischof Franz Scharl in der Österreichischen Bischofskonferenz für die Roma-Seelsorge zuständig. Im Burgenland sind Roma und Sinti seit Jahrhunderten präsent und haben bis heute manche religiösen Traditionen bewahrt, in der Diözese Eisenstadt wird dies unterstützt durch ein Referat des Seelsorgeamtes.