Umfrage

Mehrheit glaubt nicht an gerechtere Welt durch Religion

Nur eine kleine Minderheit der Menschen in Deutschland glaubt, dass die Welt durch Religion gerechter wird. Bei einer Umfrage zu dem Thema stimmten nur zwölf Prozent der Männer und Frauen der These zu: „Die Religionen dieser Welt tragen dazu bei, dass die Welt gerechter wird.“

55 Prozent der Befragten stimmten nicht zu, 26 Prozent waren zwischen beiden Seiten unentschlossen. Die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov wurde im Auftrag der Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft in Lindau erstellt. Es ging um Themen wie Glaube, Gerechtigkeit und Klimaschutz. Befragt wurden 2.074 Deutsche ab 18 Jahren.

Außerdem findet eine Mehrheit der Deutschen (57 Prozent), dass Religionen sich stärker für einen besseren Zugang der ärmeren Länder zu ausreichend Impfstoff gegen Covid-19 einsetzen sollten. Das sind einige der Hauptergebnisse der Studie „Glaube – Nachhaltigkeit – Gerechtigkeit“, die die Einstellungen der Deutschen zu Fragen von Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit untersucht.

Stiftung für friedliches Zusammenleben

Die Stiftung am Bodensee will das friedliche Zusammenleben von Menschen und Religionen fördern. Vom 4. bis 7. Oktober veranstaltet die Stiftung daher in Lindau eine Konferenz mit 950 Teilnehmenden zum Austausch zwischen jungen und alten Generationen in Religionsgemeinschaften.

Religion für Mehrheit nicht sehr wichtig

Rund 60 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen Religion wenig oder überhaupt nicht wichtig sei. Als wichtig, sehr wichtig oder sogar äußerst wichtig bezeichneten 39 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Religion.

Laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), das über die Umfrage berichtete, bezeichnen sich 56 Prozent der Befragten der Menschen aus Ostdeutschland als überhaupt nicht gläubig und 21 Prozent als gläubig. Im Süden (Bayern und Baden-Württemberg) hingegen sind 35 Prozent der Befragten gläubig, im Westen (Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) 32 Prozent.