Chronik

Konflikt über Kirchenglocken in französischer Kleinstadt

Das häufige Glockenläuten der Kirche, das in einer französischen Kleinstadt bisher wohl niemanden gestört hat, sorgt seit der Beschwerde eines Zugezogenen für Ärger. „Es läutet ungefähr 564-mal täglich, also etwa 160-mal in der Nacht“, sagte der mit seiner Familie nach Ceyrat gezogene Gael Drillon der Zeitung „Le Dauphine“.

So könne man nicht schlafen, meint er und beschwerte sich im Rathaus des Ortes in der Nähe von Clermont-Ferrand in der Region Auvergne-Rhone-Alpes. Er komme aus der Region und sei kein Pariser, der mit den Geräuschen auf dem Land nicht zurechtkommt, ergänzte der Mann. Dennoch initiierte er eine Petition, die Glocken zwischen 22.00 und 8.00 Uhr schweigen zu lassen. Das fand in der 6.500-Einwohner-Gemeinde 17 Unterstützer.

Befürworter mit Gegenpetition

Befürworter des Glockenläutens organisierten im Anschluss ebenfalls eine Petition. Für sie sei „die Seele des Ortes“ in Gefahr, wenn die Glocken nicht mehr wie bisher läuten würden, berichtete die Zeitung. Die Bürgermeisterin lehnte zunächst ab, am Rhythmus des Geläuts etwas zu ändern, und verwies die Frage in eine Gemeinderatssitzung.

Die hohe Zahl der Glockenschläge ist unter anderem durch das Angelus-Gebet bedingt. Alleine dafür läuten die Glocken drei Mal am Tag – jeweils rund 70 Mal. Außerdem geben die Glocken zwei Mal pro Stunde die Uhrzeit an – und das jeweils mit einer Wiederholung.