Coronavirus

Mekka: Coronavirus-Abstandsregeln aufgehoben

In der Großen Moschee in der für Muslime heiligen Stadt Mekka in Saudi-Arabien darf wieder ohne die Coronavirus-Abstandsregeln gebetet werden. Erstmals seit Beginn der Pandemie saßen die Gläubigen beim Gebet wieder Schulter an Schulter beisammen.

„Dies steht im Einklang mit der Entscheidung, die Vorsichtsmaßnahmen zu lockern und Pilgern den Besuch der Großen Moschee in vollem Umfang zu ermöglichen“, berichtete die staatliche saudiarabische Nachrichtenagentur SPA am Sonntag.

Zutritt nur mit vollständigem Impfschutz und mit Maske

Arbeiter hatten zuvor Bodenmarkierungen entfernt, die auf die Einhaltung der Abstandsregeln in und um die Moschee herum hingewiesen hatten. Gläubige müssen aber auch weiterhin einen vollständigen Impfschutz nachweisen und auf dem Gelände der Moschee Atemschutzmasken tragen. Auch die Kaaba, das würfelförmige Heiligtum im Zentrum der Moschee, bleibt weiterhin abgesperrt und außerhalb der Reichweite der Besucher.

Im August hatte das Königreich seine Grenzen wieder für Touristen mit einem nachgewiesenen Coronavirus-Impfschutz geöffnet. Auch die kleine Pilgerfahrt, die Umrah, ist für geimpfte Gläubige wieder möglich.

Unterschied zwischen Umrah und Hadsch

Die Umrah kann zu jedem Zeitpunkt im Jahr erfolgen. Sie unterscheidet sich dadurch vom Hadsch, der großen Pilgerfahrt nach Mekka, die im Juli stattgefunden hatte. Der Hadsch findet nur ein Mal im Jahr in einem festgelegten Zeitraum von fünf Tagen statt.

Für beide Pilgerfahren hatten im vergangenen und diesem Jahr wegen der Pandemie äußerst strikte Auflagen gegolten. Zugelassen waren nur Gläubige, die ihren Wohnsitz in Saudi-Arabien haben. Zum Hadsch im vergangenen Jahr waren nur 10.000 Gläubige erlaubt, in diesem Jahr waren es lediglich 60.000. 2019, also im Jahr vor der Pandemie, hatten noch 2,5 Millionen Muslime am Hadsch teilgenommen.

Saudi-Arabien hat bisher mehr als 547.000 Coronavirus-Infektionsfälle und 8.760 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus registriert.