Tenzin Gyatso ist der 14. Dalai Lama
REUTERS/ Mike Blake
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Umwelt

Dalai Lama: „Beten allein zu wenig“ für Klimaschutz

Der Dalai Lama hat Gläubige aller Religionen zum konkreten Handeln gegen Klimawandel und Umweltzerstörung aufgerufen. „Beten allein ist zu wenig“, sagte er im Interview mit den „Salzburger Nachrichten“ (Montag-Ausgabe).

„Was sollen denn Buddha, Allah oder Christus tun, wenn wir Menschen unsere Erde zerstören, die Meere mit Plastik füllen, sodass Fische, Robben und Wale verenden, die rasche Ausbreitung der Wüsten verursachen und Treibhausgase in die Atmosphäre blasen?“, so der Geistliche, der den Tibetern als 14. Wiedergeburt des Buddhas des Mitgefühls gilt.

Die Menschen müssten für die von ihnen geschaffenen Umweltprobleme Verantwortung übernehmen und Lösungen finden. Auf individueller Ebene solle jeder Einzelne seinen Lebensstil ändern, weniger Wasser und Strom verbrauchen, Bäume pflanzen und den Verbrauch von fossilen Brennstoffen, die in Millionen Jahren entstanden sind, einschränken, forderte der Dalai Lama.

Umweltethik wichtiger als Religion

Den Tibetern sei die Natur seit Jahrtausenden heilig und versuchten in Frieden mit der Natur, ohne Gewalt und im Mitgefühl mit allen Lebewesen zu leben.

„Wenn wir unsere Umwelt weiter zerstören, werden wir nicht überleben“, so der buddhistische Geistliche. In diesem Sinn sei Umweltethik auch wichtiger als Religion: „Wir können ohne Religion leben, aber nicht ohne die Natur.“