Migration

Mexikos Kirche ortet „Politik der Unterdrückung“

Die katholische Kirche in Mexiko hat die Regierung zu einem menschlicheren Umgang mit Migrantinnen und Migranten auf dem Weg in die USA aufgefordert. Die Regierung müsse ihre „Politik der Unterdrückung“ aufgeben und „Alternativen zur Inhaftierung“ sowie Lösungen für die „Legalisierung der Einwanderung“ suchen.

Das erklärte das Kommunikationsorgan des Katholizismus in Mexiko, Desde la Fe, am Montag in einem Leitartikel. Die Herausforderung bestehe darin, „humanere und gewaltlosere Wege“ zu finden. In den vergangenen Monaten hatten zehntausende Menschen vor allem aus Mittelamerika und Haiti die südlichen Grenzen Mexikos von Guatemala kommend überschritten.

Sie wollen das Land durchqueren, um an die nördliche Grenze und in die Vereinigten Staaten zu gelangen. Die mexikanischen Behörden hatten mehrere Migrantenzüge aufgelöst, ihnen wurde dabei teilweise der Einsatz von Gewalt vorgeworfen.

Hilfe an Kirche und NGOs ausgelagert

Im September gelang es tausenden Haitianern, über den Grenzfluss zu den USA bis nach Texas vorzudringen. Dort harrten sie unter einer Brücke aus, die amerikanischen Behörden ließen jedoch keine Anträge auf Asyl zu. Viele entschlossen sich daraufhin, in Mexiko Zuflucht zu suchen.

Die Kirche wirft der Regierung des linksgerichteten Präsidenten Andrés Manuel López Obrador vor, die Unterstützung für Migrantinnen und Migranten an kirchliche und andere zivilgesellschaftliche Organisationen delegiert zu haben, die nun überfordert sind. „Sie hat es versäumt, ihr Mandat zur Förderung und Wahrung der Menschenrechte aller Menschen zu erfüllen“, heißt es in dem Artikel von Desde la Fe.