Ordensfrau in der Kirche
Pixabay/Robert Cheaib
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Italien

Buch beleuchtet Missbrauch von Ordensfrauen

Über Missbrauch, Mobbing, Erpressung, Manipulation und Diskriminierung von Ordensfrauen in der römisch-katholischen Kirche berichtet das neu erschienene Buch „Il velo del silenzio“ (Schleier des Schweigens) in Italien. Der Journalist Salvatore Cernuzio sammelte dafür Berichte von Ordensfrauen aus mehreren Ländern.

Cernuzio ist Redakteur beim vatikanischen Onlineportal Vatican News. Missbrauch von Macht, Gewissen oder Sexualität in Orden, Klöstern und Instituten sei ein „schwerwiegendes Problem weiblichen Ordenslebens“, schreibt die französische Ordensfrau Nathalie Becquart in dem Vorwort des Buches.

Jene, die jahrelang geschwiegen hätten, „aus Angst oder weil sie unter großem psychischen Druck standen“, hätten nun „ihre Stimme erhoben“, auch „um denjenigen zu helfen, die noch nicht den Mut haben zu reagieren“, so Becquart, die in leitender Position im vatikanischen Synodensekretariat tätig ist.

Missbrauch auf vielen Ebenen

Alle müssten sich der „falschen Praktiken von Gehorsam und Autoritätsausübung in der Kirche bewusst werden“, so Becquart weiter. Diese Art von Missbrauch gebe es in Pfarrgemeinden, in alten und neuen Ordensgemeinschaften wie auch in Laienvereinigungen.

Missbrauch, Mobbing und Ausbeutung von Ordensfrauen durch (männliche) Kleriker wie auch eigene (weibliche) Vorgesetzte wird in der Katholischen Kirche seit einigen Jahren zunehmend zur Sprache gebracht. Bereits vor zwei Jahren widmete sich das Monatsmagazin der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“, „Donne, Chiesa, Mondo“ (Frauen, Kirche, Welt), dem Problem. Papst Franziskus selbst hat es mehrfach angesprochen.