Das berichtete die römisch-katholische Nachrichtenagentur Kathpress. Der in den Niederlanden als Anno Sjoerd Brandsma geborene Karmelit gehörte zu den frühen und kompromisslosen Nazi-Gegnern. Weil ihn das Regime als „Feind der nationalsozialistischen Sache“ betrachtete, landete er im Gefängnis und später im Konzentrationslager. Am 26. Juli 1942 wurde er dort auf Geheiß des Lagerarztes per Injektion ermordet, offiziell starb er an einem Darmkatarrh.
Brandsma blieb nach seiner Priesterweihe der Wissenschaft treu und war unter anderem Gründungsrektor und Präsident der Katholischen Universität Nimwegen. Darüber hinaus war er als Journalist aktiv. 1935 wurde er geistlicher Beirat des Katholischen Journalistenverbandes.
Warnte früh vor Nazis
Schon früh warnte der Ordensmann vor der Gefahr des Nationalsozialismus, nannte sie eine „schwarze Pest“ und geißelte sie als „heidnisch“. Die Judenverfolgung verurteilte er scharf. Von niederländischen Nazi-Sympathisanten wurde er dafür als „Kommunist“ und „Judenfreund“ beschimpft.

Verzieh seinen Mördern
Seit Mitte der 1950er-Jahre betrieben die niederländischen Karmeliten die Seligsprechung Brandsmas. Auch die Krankenschwester, die ihm die tödliche Spritze gesetzt hatte, sagte aus und bezeugte, dass er ihr und den anderen Wachen verziehen habe. Im November 1985 sprach Papst Johannes Paul II. (1978-2005) Brandsma selig.
Bei einer Seligsprechung stellt die römisch-katholische Kirche durch Urteil des Papstes fest, dass ein gestorbener Mensch vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Selige werden im Gegensatz zu Heiligen nur regional oder in bestimmten Gemeinschaften verehrt. Der Seligsprechung kann eine Heiligsprechung und damit die weltweite Verehrung der betreffenden Person folgen.