Kältetelefon

Caritas-Hilfe „nicht im Lockdown“

„Unsere Hilfe geht nicht in den Lockdown“: Das hat die Caritas der Erzdiözese Wien angesichts von Schneefall und Minusgraden versichert. Der plötzliche Wintereinbruch zusätzlich zur Pandemie bedeute eine doppelte Gefahr für obdachlose Menschen.

Streetwork-Teams seien verstärkt im Einsatz, berichtete die Caritas in einer Aussendung am Samstag. Die tiefen Temperaturen ließen das Caritas-Kältetelefon heiß laufen, seit dem Start der Winterhilfe Anfang November seien allein in Wien mehr als 1.000 Anrufe eingegangen, sagte Caritasdirektor Klaus Schwertner.

„Niemand soll draußen frieren oder erfrieren müssen“, erinnerte der Caritas-Vertreter an den jährlich wiederholten Grundsatz. Obwohl es derzeit genügend Betten in den Notquartieren gebe, seien auch zuletzt trotz der Kälte einige hundert Menschen nachts im Freien geblieben. „Aus unterschiedlichen Gründen sind sie nur schwer dazu zu bewegen, ein Notquartier aufzusuchen“, so Schwertner. Auch ihnen müsse und werde geholfen werden.

Ein Obdachloser mit Decken auf Stufen vor einer Kirche
APA/dpa/Paul Zinken
Die Caritas gibt Schlafsäcke und Decken an obdachlose Menschen weiter

Das tut die Caritas auch mit mehr Tageszentren bzw. Wärmestuben, wo Obdachlose untertags einen Zufluchtsort, Verpflegung und Gesellschaft vorfinden. Im vergangenen Jahr nahmen dieses in Zusammenarbeit mit Wiener Pfarren und Hunderten Freiwilligen ermöglichte Angebot mehr als 10.600 Besucherinnen und Besucher an 240 Tagen an. Ab Montag gehen sie wieder in Vollbetrieb, kündigte Schwertner an.

140 zusätzliche Notquartierplätze

Gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien habe die Caritas das Angebot um zusätzliche 140 Notquartierplätze an mehreren Standorten aufgestockt. Auch das Streetwork wird aufgestockt: Teams der Caritas gehen seit November jedem Hinweis nach, der via Kältetelefon an sie herangetragen wird, und verteilen winterfeste Schlafsäcke, Hygieneprodukte und Lebensmittel.

Erneuter Appell der Caritas: „Speichern Sie die Nummer des Caritas-Kältetelefons im Handy!“ Kältetelefone gibt es in allen Bundesländern von unterschiedlichen Betreibern:

Wien: Kältetelefon 01 / 480 45 53 (0-24 Uhr)

Burgenland: Kältetelefon 0676 / 837 303 22 (8-22 Uhr)

Steiermark: Kältetelefon 0676 880 158 111 (18-24 Uhr)

Salzburg: Kältetelefon 0676 / 848 210 651 (0-24 Uhr)

Oberösterreich: Kältetelefon 0732 / 776 767 560 (Verein B37 – erreichbar am Di., Do. und Fr. von 10 bis 12 Uhr)

Niederösterreich: Notschlafstelle St. Pölten 0676 / 886 44 750 (19-7 Uhr)

Kärnten: Kälte-Hotline 0463/39 60 60 (18-6 Uhr)
Tagesstätte Eggerheim: 0463/ 555 60 37 (8-18 Uhr)

Tirol: Kälte-Hotline der Tiroler Sozialen Dienste:
0512 / 21 447 (0-24 Uhr)

Vorarlberg: Caritas Center Feldkirch: 05522 / 200 1700 (Mo-DO, 8-12 und 13-16 Uhr, Fr 8-12h)
Notschlafstelle am Jahnplatz 4 in Feldkirch: 05522/ 200 1200 (16.30 – 8 Uhr)
Caritas Cafe 05522 / 200 1570 (Mo-Fr 8.30-14 Uhr, Sa 8.30-12 Uhr)
Kaplan Bonetti Wohnprojekte Dornbirn: 05572 / 23061-70 (5-24 Uhr)

Eine Frau gibt einen Stapel Decken weiter
APA/BARBARA GINDL
Auch mit Sachspenden wie warmer Kleidung und Decken kann geholfen werden. Darüber hinaus ersucht die Caritas um Geldspenden.

Sach- und Geldspenden erbeten

Bei medizinischen Notfällen ist jedoch die Rettung zu verständigen. Helfen können Einzelne auch mit Sachspenden wie winterfesten Schuhen oder Jacken. „Corona-konforme Abgaben“ sind in den carlas der Caritas in Wien möglich.

Hinweis

Spendenkonto der Caritas: IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: Wärmestuben; Online: caritas-wien.at/spenden.

Mit dem Wirhelfen.shop der Caritas ist Hilfe auch von Zuhause aus möglich: „Trinken Sie einen virtuellen Punsch mit Freunden oder spenden Sie Fertigsuppen oder Decken“, bittet die Caritas. „Jede Unterstützung, jede Hilfe zählt“, sagte Klaus Schwertner. „Bitte vergessen wir gerade jetzt in der Krise nicht auf jene Menschen, die es besonders schwer haben.“