Graz

VinziBus seit 30 Jahren unterwegs

In der steirischen Landeshauptstadt Graz gehört er seit 30 Jahren zum Straßenbild wie die Öffis der Graz-Linien – der VinziBus, die laut Vinzenzgemeinschaft Eggenberg „Tankstelle menschlicher Wärme“, der Anfang Dezember seit 30 Jahren seine Runden dreht.

Vor allem in der Nacht werden mit dem VinziBus Menschen mit Jause und heißem Tee versorgt. Über 1,3 Millionen belegte Brote und über 290.000 Liter Tee wurden seit 1991 ausgegeben, 87.600 ehrenamtliche Stunden geleistet.

„Mit der Jugendvinzenzgemeinschaft, sie war damals selbst noch nicht einmal ein Jahr alt, unternahm ich einen Ausflug nach Wien“, schilderte Wolfgang Pucher, Pfarrer von St. Vinzenz in Graz-Eggenberg. „Dort besuchten wir unter anderem den Canisibus, der ausfuhr, um Menschen in Not mit einer heißen Suppe zu versorgen. So etwas muss es auch in Graz geben, dachte ich mir“, so Pucher, der spätere Gründer der VinziWerke.

Der „VinziBus“ in Graz
APA/VinziWerke
Der VinziBus in Graz

Pucher mobilisierte Helferinnen und Helfer bei den Ursulinen, den Kreuzschwestern, den Barmherzigen Brüdern und in Pfarren, die die Jause richten sollten – diesen Beitrag leisten sie noch heute. Der erste Bus wurde vom Magistrat Graz über den damaligen Sozialamtsleiter Gernot Wippel zur Verfügung gestellt. Allerdings blieben bei den ersten abendlichen Runden in der Stadt 1991 die „Kunden“ aus. Bald sprach sich aber herum, dass ein Bus mit Essen und Tee den Augarten, Jakominiplatz, Schillerplatz und den Bahnhof anfahre.

Lächeln statt Handschlag

Wenn die Fahrerinnen und Fahrer aussteigen, reichen sie zunächst jedem Gast die Hand, als Zeichen der Wertschätzung, berichtete Pfarrer Pucher von der langjährigen Tradition. Laut Amrita Böker, Koordinatorin der VinziWerke, habe man diese Tradition seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie unterbrechen müssen, aber ein Lächeln im Gesicht und ein offenes Ohr vermittle ebenfalls menschliche Wärme.

Spendenhinweis

Spenden an die VinziWerke unter IBAN AT34 2081 5022 0040 6888, BIC STSPAT2G, Betreff „VinziBus“

Der aktuelle VinziBus wurde vom langjährigen Unterstützer der Aktion, dem Grazer Messtechnikunternehmen Anton Paar, zur Verfügung gestellt. Täglich werden im Augarten, am Jakominiplatz und am Hauptbahnhof rund 30 Gäste versorgt, viele von ihnen bereits seit Jahren. Das Vorbild machte Schule: VinziBusse nach dem Grazer Vorbild sind heute im Stadtbild von Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt, Bozen, Odessa, Antalya und Bratislava zu sehen.

Wer Interesse hat, sich ehrenamtlich beim VinziBus zu engagieren, könne sich gerne jederzeit in der Koordinationsstelle der VinziWerke unter 0316 58 58 00 oder vinzihaus@vinzi.at melden. Weil der VinziBus regelmäßig Wartung und ab und zu auch eine Reparatur benötigt, freut man sich auch über Spenden.