Weihnachten

Wie und wo Gottesdienste gefeiert werden

Gottesdienstbesuche sind trotz der Coronavirus-Pandemie zu Weihnachten möglich. Eine einheitliche und verbindliche Rahmenordnung der Österreichischen Bischofskonferenz hat dazu detaillierte Regeln aufgestellt. Auch die evangelischen Kirchen bieten Gottesdienste und mehr an.

Die wichtigsten Regeln lauten: Es besteht FFP2-Maskenpflicht – ausgenommen sind Kinder unter sechs Jahren sowie Personen mit ärztlicher Bestätigung, bei Schwangeren sowie Sechs- bis 14-Jährigen reicht ein Mund-Nasen-Schutz – und es ist ein Mindestabstand von einem Meter zwischen Personen, die nicht im selben Haushalt leben, einzuhalten.

Unter diesen Voraussetzungen und der Einhaltung weiterer Hygienevorschriften können Kinderkrippenfeiern, Christmetten etc. auch mit entsprechendem Gemeinde- und Chorgesang stattfinden. Der Gesang soll jedoch – so die Empfehlung der Bischöfe – reduziert und mit FFP2-Maske stattfinden. Eine 3-G-Nachweis-Pflicht besteht für die Gottesdienstleiter bzw. Priester, Diakone, Mesner und Ministranten, die Dienst am Altar verrichten.

Chöre mit 2-G-Regel möglich

Für den Chorgesang und die Chorproben gilt: Diese sind unter Einhaltung der 2-G-Regel (geimpft oder genesen) möglich. Empfohlen wird laut Rahmenordnung zusätzlich ein Test, „dessen Abnahme nicht weiter zurückliegt, als dies in der aktuellen COVID-Verordnung in Hinblick auf seine jeweilige Gültigkeitsdauer vorgesehen ist“. Ab 25 Mitwirkenden im Chor ist diesen ein fixer (Sitz-)Platz zuzuweisen.

Für die Dauer des Singens im Gottesdienst ist keine FFP2-Maske vorgeschrieben, „wenn durch sonstige geeignete Schutzmaßnahmen (z. B. gültiger PCR-Test, Abstand, Lüften, fixer Sitzplatz etc.) das Infektionsrisiko minimiert werden kann.“ Ansonsten ist die FFP2-Maske zu tragen. Diese Regelungen gelten laut Rahmenordnung auch für Kinder- und Jugendchöre und sinngemäß auch für die Instrumentalmusik.

Gezielte Suche per App

Durch diese Regelungen seien in fast allen Pfarren und Kirchen Weihnachtsgottesdienste „wie früher“ möglich, hieß es. Eine Übersicht dazu bzw. eine gezielte Suche nach Weihnachtsgottesdiensten bietet die „Glauben.Leben“-App der katholischen Kirche in Österreich, Glaubenleben.at, und das Portal Katholisch.at an.

Salzburger Residenzplatz bei Nacht
ORF.at/Georg Hummer
Zählkarten für Gottesdienste gibt es in Salzburg

Die Datenbank verfügt aktuell über mehrere tausend Gottesdiensteinträge österreichweit, die per Standort-Eingabe abgerufen werden können. Eine Übersicht zu den medialen Möglichkeiten, Gottesdienste mitzufeiern (also via Internet, TV, Radio), bietet die Übersichtsseite Katholisch.at/gottesdienste.

Zählkarten-Regelungen in Wien und Salzburg

Aufgrund begrenzter Kapazitäten gibt es allerdings an manchen Orten ein Anmelde- bzw. ein Platzkartensystem. So kann etwa im Stephansdom nur 750 Menschen pro Gottesdienst Einlass gewährt werden. Dies gilt etwa für die Weihnachtsvesper mit Kardinal Christoph Schönborn am 24. Dezember um 16.30 Uhr, für die Christmette um Mitternacht mit Dompfarrer Toni Faber, sowie für die beiden Pontifikalämter mit Kardinal Schönborn am 25. und 26. Dezember jeweils um 10.15 Uhr.

Kostenlose Zählkarten können per E-Mail unter tour@stephanskirche.at bestellt werden. Die Gottesdienste werden darüber hinaus gestreamt sowie von radio klassik Stephansdom übertragen.

Auch im Salzburger Dom werden für die die zentralen Gottesdienste Zählkarten ausgegeben. Dies sind die Roratemesse am 24. Dezember um 6.30 Uhr, die Christmette um 23.30 Uhr, das Pontifikalamt am 25. Dezember um 10.00 Uhr mit Erzbischof Franz Lackner, sowie die Jahresschlussandacht am 31. Dezember um 17.00 Uhr mit Erzbischof Lackner. Tickets bzw. Zählkarten können unter Salzburger-dom.at bestellt bzw. reserviert werden. Für jeden der besagten Gottesdienste gibt es ein Kontingent von jeweils 400 Karten.

Ticketsystem in Linz

Ein Ticketsystem gibt es bei den zentralen weihnachtlichen Gottesdienstfeiern auch im Linzer Dom – so etwa für die Krippenfeiern am 24. Dezember um 15.30 und 16.30 Uhr, für die Christmette um 23.00 Uhr, für eine weitere Christmette am 25. Dezember um 1.00 Uhr früh, ein Pontifikalhochamt am 25. Dezember um 11.15 Uhr, die Jahresschlussandacht am 31. Dezember um 17.00 Uhr sowie einen weiteren Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer am 6. Jänner 2022 um 10.00 Uhr. Für jeden dieser Gottesdienste stehen jeweils 300 Karten zur Verfügung. Diese können online reserviert werden.

Angebote in den Pfarren ausgeweitet

Die katholischen Pfarren haben darüber hinaus mit einer Ausweitung ihrer gottesdienstlichen Angebote in den Weihnachtstagen reagiert: In viele Gemeinden würden mehrere Familiengottesdienste oder Krippenandachten am Nachmittag des Hl. Abend und mancherorts auch zwei Christmetten angeboten, heißt es etwa aus der Erzdiözese Wien.

Ein Blick auf die Homepages der einzelnen Pfarren sei aufgrund der unterschiedlichen örtlichen Verhältnisse empfehlenswert. Auf alternative pfarrliche Angebote verweisen u. a. die Diözese Gurk-Klagenfurt und die Diözese Linz. Unter Kath-kirche-kaernten.at sowie auf der Website der Diözese Linz können diese Angebote abgerufen werden.

Evangelische Angebote zu Weihnachten

Auch im zweiten Coronavirus-Winter finden die Gemeinden und Einrichtungen der evangelischen Kirche Wege, um Weihnachten zu feiern. Laut Evangelischem Pressedienst (epdÖ) gibt es österreichweit unterschiedliche Ansätze.

Eine „offene Kirche“ ist die Christuskirche in Graz-Eggenberg am 24. Dezember: Von 14.00 bis 18.00 Uhr erwarten die Gemeindemitglieder zahlreiche interaktive Stationen. So wird etwa der Christbaum gemeinsam geschmückt, es gibt Bastelstationen, Orgelmusik, und ein Krippenspiel, an dem alle teilnehmen können, wie Pfarrer Friedrich Eckhardt zitiert wird. Die allererste Station für jeden und jede sei es aber, sich in eine Liste einzutragen, damit die maximale Besucheranzahl in der Kirche nicht überschritten werde.

Ein ähnliches Konzept habe schon im Vorjahr gut funktioniert, so Eckhardt, der seit 2018 Pfarrer in der Christuskirche ist. „Das soll vor allem die Begegnung ermöglichen, Begegnung mit Weihnachten, der Botschaft, und Begegnung mit anderen aus der Pfarrgemeinde.“ So sei es allen möglich „sich locker und entspannt ohne Zeitdruck auf den Weg zu machen und ganz egal, wann sie zu Hause fertig werden und in die Kirche kommen“.

Autogottesdienst im Burgenland

Weihnachten auf einem Parkplatz zu verbringen steht wohl bei den wenigsten Menschen auf der Wunschliste. Es sei denn, die Mobile Kirche im Burgenland ruft zum Autogottesdienst. Rund um den Heiligen Abend tut das der blaue Kirchenanhänger der Evangelischen Jugend gleich viermal: am 24. Dezember (18.00 und 23.00 Uhr), am 25. Dezember (18.00 Uhr) und am 31. Dezember (17.00 Uhr), stets am Interspar-Parkplatz im Eisenstädter Einkaufszentrum Haidäcker Park. Während des Gottesdienstes können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer persönliche Fürbitten via SMS senden, die am Ende der Feier anonym vorgebracht werden.

Hybrid in Oberösterreich

Traditionelle Angebote vor Ort gibt es in den oberösterreichischen evangelischen Pfarrgemeinden Wallern, Eferding, Marchtrenk, Scharten und Thening. Doch mit Beginn der Coronavirus-Krise haben sich die fünf „WEMSchT“-Gemeinden zusammengetan und streamen seitdem ihre Gottesdienste – immer abwechselnd aus einer anderen Gemeinde. So auch zu Weihnachten.

„Online ist eine gute Ergänzung zu den analogen Gottesdiensten. Wir haben rund 200 Zugriffe pro Onlinegottesdienst“, erklärt Andreas Hochmeir, Pfarrer in Wallern und Senior der Diözese Oberösterreich. Hochmeir feiert am Heiligen Abend um 15.30 Uhr mit der Gemeinde und im Stream auf bit.ly/Wemscht einen Kindergottesdienst: „In der Kinderweihnacht steht ein kurzes Krippenspiel im Mittelpunkt, dazu kurze Gedanken, Gebete und Weihnachtslieder.“

Plaudern in der Diakonie

Der Einsamkeit am Heiligen Abend will die Diakonie einen Riegel vorschieben. Das 2020 gestartete „Plaudertischerl“ wird es heuer auch zu Weihnachten in Wien geben. „Während die einen das Fest im Kreise ihrer Familie verbringen und die Feiertage nutzen, um alte Freund*innen zu besuchen, ist es für viele die traurigste und einsamste Zeit des Jahres“, erklärt Projektleiterin Stefanie Meier. Das Plaudertischerl steht am Heiligen Abend von 10.00 bis 12.00 Uhr im Cafe Florianhof im achten Wiener Gemeindebezirk bereit.

Die Besucherinnen und Besucher werden auf Getränke und ein Snacks eingeladen. Etwas später werde auch Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser dazustoßen, so die Diakonie. Da die Plätze begrenzt sind bittet die Diakonie um Voranmeldung unter plaudertischerl@diakonie.at. Alternativ gibt es rund um die Weihnachtsfeiertage auch virtuelle Plaudertischerl auf Plaudertischerl.at/virtuell.