Papst Christmette
APA/AFP/Filippo MONTEFORTE
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Weihnachten

Papst fordert Bescheidenheit zu Weihnachten

Zu Weihnachten hat Papst Franziskus die Menschen zu Bescheidenheit aufgerufen. Die Menschen verbrächten ihre Jahre damit, dem Erfolg nachzujagen und wollten auf ein Podest klettern, während Gott sich in Demut zeige, predigte der Papst.

„Weinen wir nicht der Größe nach, die wir nicht haben. Hören wir auf, zu jammern und lange Gesichter zu machen, und lassen wir ab von der Gier, die uns immer unbefriedigt lässt“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Freitagabend in der Christmette im Petersdom.

Papst dürfte mit Einschränkungen wenig zufrieden sein

Der 85-Jährige feierte auch in diesem Jahr Heiligabend unter Coronavirus-Bedingungen. Im Petersdom saßen etwa 1.500 Gläubige und Kirchenvertreter um den zentralen Papstaltar. Wegen der Coronavirus-Auflagen mussten sie Masken tragen und sich an den Mindestabstand halten.

Papst Christmette
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Papst Franziskus dürfte mit den Einschränkungen durch die Coronavirus-Auflagen wenig zufrieden sein.

Der Argentinier Franziskus dürfte nach Ansicht von Vatikan-Experten wenig zufrieden mit den beschränkteren Feierlichkeiten sein. Weihnachten ist neben Ostern für praktizierende Katholiken einer der Höhepunkte im Kirchenjahr. Christen feiern in dieser Nacht die Geburt Jesu Christi.

Weihnachtspredigt gegen Arbeitsunfälle

Mit einem Festgottesdienst am Heiligen Abend hat Papst Franziskus offiziell die Weihnachtsfeierlichkeiten im Vatikan eingeleitet. In den Mittelpunkt seiner Predigt im Petersdom stellte das Oberhaupt der katholischen Kirche das Thema der „Würde der Arbeit“. So plädierte Franziskus für Maßnahmen gegen tödliche Arbeitsunfälle.

Papst erzählte zum Heiligen Abend aus Kindheit

Zu den weihnachtlichen Kindheitserinnerungen von Papst Franziskus gehören unter anderem Besuche bei seinen Großeltern. "Einmal, als wir ankamen, war die Großmutter immer noch dabei Cappelletti zu machen – eine Art Tortellini -, und zwar mit der Hand.

Papst Weihnachten 2021
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Papst erzählte zum Heiligen Abend aus Kindheit

Sie hatte 400 Stück gemacht!", so der Papst laut Kathpress in einem Interview mit den Zeitungen „La Stampa“ und „La Repubblica“ (Freitag-Ausgabe).

Seine Familie in Buenos Aires habe Weihnachten immer am Vormittag des ersten Weihnachtstages, also 25. Dezember, gefeiert. Erst als er Jugendlicher war, hätten sie die Feier auf den Heiligen Abend verlegt, so Franziskus. Aber immer wären Großeltern, Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen dabei gewesen, so das Kirchenoberhaupt.

Starker Familienbezug des Papstes

Bis heute vermisst Jorge Bergoglio zuweilen seine Großeltern und Eltern. Er sei wohl nostalgisch, werde aber nicht melancholisch. Auf die Frage nach dem Grund, antwortete er: „Vielleicht erlaube ich mir das aufgrund meines persönlichen Hintergrunds nicht. Und vielleicht auch, weil ich den Charakter meiner Mutter geerbt habe, die immer nach vorne geschaut hat.“

Heute bereitet sich der Papst laut eigener Aussage ausführlich auf das Weihnachtsfest vor. Es sei schließlich Gott, der zu den Menschen kommen will. Da müsse man mit Überraschungen rechnen. Noch immer liebe er die „Weihnachtslieder, die voller Poesie sind“, sagte Franziskus. „Stille Nacht“ oder „Tu scendi dalle stelle“ vermittelten Frieden, Hoffnung, und schafften „eine Atmosphäre der Freude über den Sohn Gottes, der auf Erden geboren ist wie wir, für uns“.

Interesse an Literatur

Aus seiner Jugend habe er ein Interesse an Literatur mitgenommen, erzählte Franziskus weiter. Sein Vater habe ihnen oft vorgelesen, und mitunter seien er und seine vier Geschwister von der Handlung richtig gerührt gewesen. Daneben habe er eine gewisse Leidenschaft für Basketball mitbekommen. Sein Vater sei eine Stütze der örtlichen Basketballmannschaft gewesen.

Beim Fußball hätten ihn die anderen „Pata dura“, „hartes Bein“, genannt und ihn ins Tor gestellt, weil er auf dem Feld keine allzu gute Figur abgegeben habe, gestand der Papst. Allerdings sei die Aufgabe als Torhüter für ihn „eine große Lebensschule. Der Tormann muss bereit sein, auf Gefahren zu reagieren, die von überall her kommen können“, so Franziskus.

Franziskus dankte Gesundheitspersonal

Papst Franziskus hat dem Personal im Gesundheitswesen für seine Arbeit gedankt. „Wir erkennen oft die Größe der täglichen Arbeit dieser Ärzte, Krankenschwestern und Gesundheitsmitarbeiter nicht an, und stattdessen sollten wir alle jedem von ihnen dankbar sein“, sagte der Papst.

Der Papst denkt zu Weihnachten nach eigenen Worten an die kranken Kinder, die das Fest im Krankenhaus verbringen müssen. Anfang Juli hatte Franziskus nach einer Darm-Operation zehn Tage in einer Klinik in Rom verbracht. Ein Krankenpfleger habe ihm damals das Leben gerettet, verriet er einige Wochen später dem spanischen Radiosender Cope.

Auf die Frage nach seinem Gesundheitszustand nach der Operation im Gemelli-Krankenhaus antwortete der Papst, dass es ihm gut gehe. So habe er bereits wieder reisen können und werde – „wenn der Herr es will, im Jahr 2022 weitere Reisen unternehmen“.