Dieser hatte die Ortskirchen weltweit zur Aufnahme und Begleitung von Geflüchteten animiert und die EU-Staaten um die dafür nötige Erlaubnis gebeten. „Ich bin den Bischöfen sehr dankbar für ihren Appell an die Bundesregierung. Es wäre gerade jetzt zu Weihnachten ein wichtiges Zeichen der Humanität, 100 in ihrem Asylstatus anerkannte Familien mit Kindern aus den Erstaufnahmelagern im Sinne einer geordneten Rettungsaktion in Österreich aufzunehmen“, sagte Landau im Interview mit der „Tiroler Tageszeitung“ am Sonntag.
Positiv äußerte sich Landau auch zur Regierungsumbildung: „Ich nehme dankbar wahr, dass sich der Kanzler für einen neuen Stil engagiert.“ Jede Regierung werde aber an ihren Taten gemessen. Die Coronavirus-Pandemie habe viele Probleme sichtbar gemacht und verschärft, führte der Caritas-Präsident weiter aus. Es gelte „bei zentralen Themen weiterzukommen: bei Pflege, der Armutsbekämpfung, aber auch der Kinderarmut, dem Arbeitslosengeld. Wohnen und Heizen sind teurer geworden. Es muss gelingen, ökologische und soziale Fragen zu verknüpfen.“
2022 als Jahr der Chancen
Nach zwei Krisenjahren sollte 2022 das Jahr der Chancen werden: „Wir sollten vom Krisen- in den Chancenmodus kommen.“ Voraussetzung dafür seien „neue Empathiefähigkeit und Faktenorientierung“. Schluss sollte sein mit der „Gereiztheit auf den Straßen und im Parlament“. Die Lichterkette entlang der Wiener Ringstraße am 19. Dezember zum Gedenken an die mehr als 13.000 in Österreich mit oder an Covid Verstorbenen gebe Hoffnung, konstatierte Landau.
Als „Ultima Ratio“ qualifiziert Landau die Impfpflicht, die es ab 1. Februar gibt. Und im Blick auf die eigenen Einrichtungen sagte der Präsident: „In allen Caritas-Diözesen gibt es eine hohe Durchimpfungsrate der Mitarbeiter. In der Caritas Wien ist die Impfung schon jetzt Voraussetzung für eine Anstellung.“