Taize-Jugendtreffen

Taize-Prior: „2022 nicht von Angst umtreiben lassen“

Der Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taize, Frere Alois, wünscht sich für 2022 ein Jahr der Hoffnung und wesentlich mehr internationale Bemühungen gegen das weltweite Flüchtlingselend. Das betonte er im Interview mit Radio Vatikan nach dem diesjährigen Taize-Jugendtreffen, das wegen das Coronaviruses nur online stattfand.

„Für das Jahr 2022 wollen wir Brüder in Taize, dass es ein Jahr der Hoffnung wird und dass wir uns nicht von Angst umtreiben lassen“, so Frere Alois. „Die Ängste sind da – bezüglich der Zukunft und einer ganz neuen Situation in der Welt. Aber aus dem Vertrauen auf Christus können wir vertrauen auch in unsere Zukunft schöpfen und dieses Vertrauen weitergeben.“

Weihnachten auf Lampedusa

Der Prior der Gemeinschaft machte auf die Lage der Flüchtlinge auf der Mittelmeerinsel Lampedusa aufmerksam, wo er das Weihnachtsfest verbracht hatte. „Ich bin sehr bewegt von dem, was ich dort miterlebt habe“, so Frere Alois.

Jeden Tag kämen Menschen auf der Insel an, die in unsicheren Booten von der Küstenwache aufgegriffen worden sein. Der Taize-Prior forderte eine „Solidarität aller Kontinente“, die es ermögliche „alle Menschen in der Würde zu empfangen, die sie verdienen“. Zudem brachte er ein kleines Kreuz von der Insel mit, das aus dem Holz zweier Flüchtlingsboote besteht. Dieses solle in den kommenden zwei Wochen im Kirchenraum in Taize platziert werden.

Abendgebet zum Abschluss des viertägigen Treffens

Mit einem auf Youtube übertragenen Abendgebet ging am Silversterabend das europäische Jugendtreffen der Gemeinschaft zu Ende. Das viertägige Treffen wurde coronabedingt vor allem digital in Taize und Turin, als dem diesjährigen Austragungsort, begangen.

Inhaltlich war das Jugendtreffen von den Themen „Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen – Solidarität mit Menschen auf der Flucht“ und „Sich zusammen um unser gemeinsames Haus kümmern“ geprägt. Auch der Papst hatte sich mit einem Grußwort eingebracht. Das Taizé-Treffen zum nächsten Jahreswechsel wird im deutschen Rostock stattfinden.