Ein Holzkreuz mit Mund-Nasen-Schutz
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CoV

Pandemie beeinträchtigte kirchliches Leben

Die römisch-katholische Kirche hat die pastoralen Kennzahlen für 2020 veröffentlicht. Aus diesen ist abzulesen, wie sehr die Pandemie auch das kirchliche Leben beeinträchtigte. So gab es laut Kathpress erwartungsgemäß bei Taufen, Erstkommunionen, Firmungen und Eheschließungen starke Rückgänge.

Viele Feiern mussten coronavirusbedingt verschoben werden. Die Zahl der Taufen lag 2020 bei 32.521. Das ist ein massiver Rückgang gegenüber 2019, als noch 44.977 Taufen gezählt wurden. Viele Taufen mussten verschoben werden. Wie viele davon aber tatsächlich noch nachgeholt werden, lässt sich derzeit nicht abschätzen. Auch die Zahl der Erwachsenentaufen (ab 14 Jahren) ist zurückgegangen, aber nicht so stark wie die Gesamtzahl der Taufen.

Einen massiven Rückgang gibt es auch bei den kirchlichen Trauungen. Die Statistik für 2020 verzeichnet 3.595. 2019 waren es noch 9.842. Hier dürfte die Pandemie – noch mehr als bei den Taufen – einen wesentlichen Einfluss gehabt haben. Und auch hier stellt sich die Frage, inwieweit die Trauungen nachgeholt werden. Die Zahl der kirchlichen Begräbnisse hat 2020 hingegen gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen: Die Statistik verzeichnet 54.621, 2019 waren es 51.334.

Ein Baby schaut bei seiner Taufe den Priester an
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Pandemiebedingt gab es einen starken Rückgang an Sakramenten wie Taufen, Firmungen und Eheschließungen

Auch die Zahl der in Österreich wirkenden Priester ist laut der aktuellen Kirchenstatistik 2020 wieder leicht gesunken: von 3.689 (2019) auf 3.548 (2020). Die Zahl der in Österreich wirkenden Ordensleute (Männer und Frauen) sank ebenfalls wieder leicht. Insgesamt zeigt sich in den vergangenen Jahren bei den Priestern aber eine relativ stabile Situation. Leicht gestiegen ist die Zahl der Ständigen Diakone. Die Statistik für 2020 weist 752 aus (2019: 744).

Tendenz steigend bei Laienmitarbeit

Zum bereits dritten Mal liegen Kathpress auch Meldungen über hauptamtliche Laien in der Seelsorge der Diözesen vor. Darunter fallen etwa Pastoralassistentinnen und -assistenten, Gemeindeleiter oder auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in speziellen Berufsfeldern wie der Krankenhausseelsorge. Österreichweit sind demnach 1.473 Frauen und Männer im pastoralen Dienst der Kirche tätig. Diese Zahlen beziehen sich bereits auf das Jahr 2021.

Im Vergleich zum Jahr 2020 ist wieder eine leichte Steigerung zu verzeichnen, wie auch schon von 2019 auf 2020. (2020: 1.455, 2019: 1.436) Dabei gibt es eine deutliche Mehrheit der Frauen in den betreffenden Berufsfeldern. 903 Frauen stehen nur 570 Männer gegenüber. Die Zahl der Frauen hat leicht zugelegt (2020: 883), die der Männer ist fast gleichgeblieben (2020: 572).

Stabile Seelsorgestrukturen

Von Stabilität geprägt ist das österreichweit nach wie vor sehr dichte Netz von Pfarrgemeinden: Die Statistik für 2019 weist insgesamt 4.292 Pfarren und sonstige kirchliche Seelsorgestellen aus (2019: 4.291, 2018: 4.298, 2017: 4.299, 2016: 4.314, 2015: 4.317), davon 3.016 Pfarren und 1.276 sonstige Seelsorgestellen. Die offizielle Kirchenstatistik wird jedes Jahr im Jänner von der Österreichischen Bischofskonferenz veröffentlicht.