Trotzdem gebe es immer noch Mönche, die das Coronavirus leugnen würden und andere dazu verleiteten, sich nicht impfen zu lassen, so der Abt. Nicht selten führe das zu schwerwiegenden Krankheitsverläufen und auch zu Todesfällen.
Hart fiel das Urteil des Abts über die Spiritualität der Covid-19-Leugner aus: „Sie haben unseren Glauben in eine Religion verwandelt, die von einem strengen Gott dominiert wird, der straft. Sie lehren, dass unsere Kirche verfolgt wird, und schaffen damit nichts anderes als Fanatismus.“
Abt: „Krebs“ im Körper der Kirche
Es gehe diesen Mönchen nicht um den christlichen Glauben, sondern darum, eine Gefolgschaft um sich zu sammeln. Sie würden Kirche und Gesellschaft spalten. Der Abt bezeichnete das Phänomen auch als „Krebs“ im Körper der Kirche.
Abt Bartholomaios bekräftigte mit seinem Interview die jüngsten Aussagen eines anderen Athos-Mönchs. Die Staatsanwaltschaft in Thessaloniki hat daraufhin Untersuchungen in Aussicht gestellt, wie das Infoportal OrthodoxTimes am Dienstag berichtete.
Erst 40 Prozent geimpft
Der Abt des Klosters Esfigmenou hatte schon im November öffentlich Kritik an den seiner Meinung nach „intoleranten Fanatikern“ geübt und die Staatsanwaltschaft aufgefordert, einzuschreiten. Im November waren laut dem Abt erst 40 Prozent aller Mönche des Athos geimpft.
Die rund 335 Quadratkilometer große Mönchsrepublik Berg Athos befindet sich auf der östlichsten Landzunge der griechischen Halbinsel Chalkidiki. Dort leben zurzeit rund 3.000 Mönche und Personal – laut einem Medienbericht sind 120 Personen davon gegen das Coronavirus geimpft. Die Landzunge ist der Mutter Jesu gewidmet. Frauen ist seit Jahrhunderten der Zutritt untersagt.