Hl. Valentin

Valentinstag: Viele Heilige mit diesem Namen

Wenn sich Liebende am 14. Februar mit Blumen und anderen Präsenten verwöhnen, berufen sie sich auf den heiligen Valentin. Aber welche historische Gestalt dieser genau ist, lässt sich nicht sagen. Insgesamt gibt es mehrere Heilige mit diesem Namen.

Im Dunkel der Jahrtausende ist die Herkunft der Valentinstagsbräuche verloren gegangen, obwohl es an Erklärungsversuchen keinesfalls mangelt. Sicher scheint nur, dass der Patron der Liebenden mit dem ganzen Rummel gar nichts zu tun haben dürfte.

Der Brauch, einem geliebten Menschen an diesem Tag etwas zu schenken, wird im Allgemeinen aus der Lebensgeschichte des Heiligen Valentin von Terni abgeleitet: So soll der Bischof der Legende nach frisch getrauten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt haben. Außerdem soll er römischen Männern dazu geraten haben, lieber bei ihrer Frau zu bleiben, als in den Krieg zu ziehen. Seit dem Jahr 350 wird der 14. Februar als der kirchliche Gedenktag des Heiligen Valentin begangen. Der Heilige Valentin wird heute weltweit als Patron der Liebenden verehrt.

Paare durch Los bestimmt

Der mittelalterliche Glaube, dass die Vögel am 14. Februar, dem Valentinstag, mit der Paarung beginnen, ist die wahrscheinlichste Erklärung für die Verbindung des Namens Valentin mit den Liebenden. Eine andere Theorie beruft sich auf das normannische Wort Galantin, mit dem ein Frauenliebhaber bezeichnet wurde. Der „Galantinstag“ könnte sich mit einem V in den Valentinstag verwandelt haben.

Gelbe Blumen und ein rotes Herz – Valentinstagsdeko
APA/Barbara Gindl
Rund um den Valentinstag gibt es zahlreiche Bräuche. Blumen schenken ist ein sehr verbreiteter.

Andere meinen den Ursprung des Valentinstages im christianisierten römischen Fest der „Lupercalia“ entdeckt zu haben. Damals wurden die Namen junger Mädchen auf Zettel geschrieben und unter den Burschen ausgelost, wodurch diese für das nächste Jahr – oder zumindest das Fest – zu einer Begleitung kamen. Das Christentum übernahm diesen Brauch: In Frankreich, Belgien und England wurden seit Ende des 14. Jahrhunderts junge Paare durch das Los als Valentin und Valentine füreinander bestimmt und nach einem Geschenkaustausch für ein Jahr in einem verlobungsähnlichen Verhältnis verbunden.

Bräuche und Aberglaube

In England hielt sich zur selben Zeit auch der Glaube, dass für sie oder ihn die erste Person des anderen Geschlechts, die man in der Früh des 14. Februar zu Gesicht bekommt, die einzige und wahre Liebe ist. Erst im 17. Jahrhundert entwickelte sich im angelsächsischen Raum der Brauch, an seinen Schatz selbst gebastelte Valentinskarten zu versenden. Bereits um das Jahr 1800 wurden die ersten kommerziellen Grußkarten hergestellt.

Sendungshinweis

„Liebe in den Religionen“ – kreuz & quer, Dienstag, 15.2.2022, 22.35 Uhr, ORF2.

In England und Frankreich gilt der Valentinstag seit dem späten 14. Jahrhundert als „Tag der Verliebten“. Englische Auswanderer nahmen den Valentinsbrauch mit in die Vereinigten Staaten, und er kam so durch US-Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg in den westlichen Teil Deutschlands. 1950 veranstaltete man in Nürnberg den ersten „Valentinsball“.

20 Millionen Schnittblumen

In Österreich kamen Valentinsgrüße erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Mode. Heute beschert der Feiertag den Floristen Rekordumsätze. Allein in Österreich werden jedes Jahr rund um den Valentinstag rund 20 Millionen Schnittblumen und zwölf Millionen Topfpflanzen verkauft. Zahlreiche Pfarrgemeinden laden im ganzen Land zu speziellen „Gottesdiensten für Liebende“ und Segnungen ein.

Dabei können sich Paare, Liebende und Menschen, die auf der Suche nach einem Partner sind, segnen lassen. Überdies gibt es in vielen Diözesen kirchliche Angebote rund um den Gedenktag des hl. Valentins, der im Jahr 269 als Märtyrer starb und dessen Verehrung bereits auf das Jahr 350 zurückgeführt werden kann.