Ausflug mit dem Kindergarten
St. Nikolausstiftung/Stefan Knittel
St. Nikolausstiftung/Stefan Knittel
Wien

Kindergartenträger fordern Investitionen

Notwendige Investitionen in die Elementarpädagogik sollen mit einem Teil jenes Geldes nachgeholt werden, das für die nun abgesagte Coronavirus-Impflotterie gedacht war. Das forderten die St. Nikolausstiftung der Erzdiözese Wien und weitere private Kindergartenträger.

Denn Investition in die Elementarpädagogik sei keine Lotterie, sondern „immer ein Gewinn“, so die Initiative "Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien in einer Aussendung am Mittwoch. Damit sollen die Rahmenbedingungen für qualitätsvolle Elementarpädagogik gestärkt werden.

Anlass dieses Schreibens war die nun endgültige Absage der Coronavirus-Impflotterie durch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Dieser hat vorgeschlagen, das dafür vorgesehene Geld jenen Menschen zukommen zu lassen, die in der Pandemie viel geleistet haben, konkret das Personal im Gesundheits- und Pflegebereich, aber auch bei Bundesheer und Polizei.

Systemrelevanz „in Fokus gerückt“

„Menschen, die in der Elementarbildung und im Hort viel geleistet haben, dürfen hier nicht vergessen werden“, hieß es seitens der Initiative. Die Systemrelevanz der elementaren Bildungseinrichtungen sei in dieser Pandemie in den Fokus gerückt. Kindergarten kenne kein Homeoffice, Kindern einen anregenden und förderlichen Bildungsalltag zu ermöglichen, bedeute, da zu sein – unabhängig von der Inzidenz, Zeit für die Kinder und ihre Bedürfnisse zu haben und sie in ihrer individuellen Entwicklung zu unterstützen.

2016 seien 1,2 Milliarden Euro für die Kinderbetreuung bereits im Gespräch gewesen, aber damals politisch verhindert worden, erinnerte die Initiative: „Daher regen wir an, jetzt zumindest einen Teil dieser Milliarde in die neue Vereinbarung gemäß Artikel 15a B-VG in die Elementarpädagogik fließen zu lassen.“

Qualität „massiv verbessert“

Die „Träger*inneninitiative Elementare Bildung Wien“ wies auf die Bedeutung der frühkindlichen Bildung hin. Die Qualität der Bildungsarbeit in Kindergärten sei in den letzten Jahrzehnten „gemäß wissenschaftlichen Erkenntnissen massiv verbessert“ worden. Jetzt sei es an der Zeit, dass auch die Rahmenbedingungen für diese Arbeit an diese Qualität angepasst werden.

Unter #kindergartenbraucht formulierte die Initiative einmal mehr ihre konkreten Forderungen. Der #kindergarten brauche mindestens ein Prozent vom BIP (derzeit 0,64 Prozent), mehr fundiert ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen, einen besseren Fachkraft-Kind-Schlüssel und mehr qualitative Bildungszeit.

Weiters seien mehr politische und gesellschaftliche Anerkennung, ein österreichweit einheitliches Bundesrahmengesetz, mehr qualifiziertes Zusatzpersonal aus verschiedenen Fachbereichen, inklusive Elementarpädagogik, Logopädie, Ergotherapie, Psychologie, Sozialarbeit sowie eine sofortige Ausbildungsoffensive geboten.