Krakau/Polen

Weihbischof nach Missbrauchsvorwürfen zurückgetreten

Papst Franziskus hat den von Jan Szkodon (75) eingereichten Rücktritt vom Amt des Weihbischofs der südpolnischen Erzdiözese Krakau angenommen. Das wurde im Bulletin des Presseamtes des Heiligen Stuhls am Donnerstag bekanntgegeben.

Szkodon, der das Alter erreicht hat, um seinen Rücktritt einzureichen, war in einen Missbrauchsskandal verwickelt. Ihm werden sexuelle Übergriffe auf ein damals 15-jähriges Mädchen vor 20 Jahren vorgeworfen. Die päpstliche Nuntiatur in Polen hatte ein Verfahren eingeleitet.

Im Juli hatte die Nuntiatur mitgeteilt, dass der mutmaßliche sexuelle Missbrauch an der Minderjährigen durch den Bischof nach Durchführung eines Straf- und Verwaltungsverfahrens „nicht bewiesen“ sei und das trotz einer „sorgfältigen Analyse der gesammelten Beweise“ und der Anhörung von Zeugen. In der Erklärung der Nuntiatur hieß es, dass im Laufe des Verfahrens festgestellt worden sei, dass das Verhalten des Geistlichen gegenüber dem Mädchen „unvorsichtig“ war. Die Akten des Straf- und Verwaltungsprozesses wurden an den Heiligen Stuhl übergeben.

„Mit hoher Wahrscheinlichkeit“ zutreffend

Die zuständige Staatsanwältin hatte festgestellt, dass die Schilderung des Geschehens durch die Frau „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ zutreffe. Sie gab an, der Weihbischof habe seine Hand unter ihre Bluse und ihre Unterwäsche gesteckt und sie zwischen den Oberschenkeln berührt. Szkodon war 1988 von Johannes Paul II. zum Weihbischof in dem südpolnischen Erzbistum ernannt worden, dem er selbst als Erzbischof vorgestanden war.