Ukraine-Krieg

Präsident Selenski lud Papst in Ukraine ein

Papst Franziskus hat am Dienstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski telefoniert, der ihn im Laufe des Gesprächs in die Ukraine eingeladen hat. Das teilte der ukrainische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Andrij Jurasch, in einem Tweet mit.

„Der Präsident betonte, dass Seine Heiligkeit der am meisten erwartete Gast in der Ukraine ist“, sagte Jurasch. Selenski selbst sagte, er habe Franziskus für seine Vermittlerrolle mit Russland gedankt. Der ukrainische Präsident sprach am Dienstag per Videoschaltung zu den Mitgliedern des italienischen Parlaments.

„Liebes italienisches Volk, heute habe ich mit Seiner Heiligkeit Papst Franziskus gesprochen und er hat sehr wichtige Worte gesagt“, so der ukrainische Präsident in seiner Ansprache vor den Parlamentspräsidenten Maria Elisabetta Alberta Casellati und Roberto Fico und Premierminister Mario Draghi.

„Vielversprechendes Gespräch“

„Papst Franziskus habe ich erklärt, dass unser Volk zur Armee geworden ist“, so der Präsident. „Die russische Invasion zerstört Familien, der Krieg verwüstet weiterhin ukrainische Städte, einige sind völlig zerstört, wie Mariupol, das eine halbe Million Einwohner hatte.“ Jurasch sagte, dass Selenski ein „vielversprechendes Gespräch“ mit Franziskus geführt habe.

Papst Franziskus und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski am 8. Februar 2020 im Vatikan
AP via Reuters/Pool
Papst Franziskus und der ukrainische Präsident Selenski am 8. Februar 2020 im Vatikan

„Der Papst sagte, dass der Heilige Stuhl für das Ende des Krieges betet und alles tut, was für den Frieden möglich ist.“ Der Papst hatte zuletzt beim Angelus-Gebet am Sonntag eindringlich für ein Ende des Konflikts in der Ukraine plädiert.

Widerstand „heroisch“

Draghi bezeichnete den ukrainischen Widerstand gegen die russischen Invasoren als „heroisch“. „Die russische Arroganz ist auf den Widerstand auf der Ukraine getroffen“, sagte er. Italien wünsche sich die Ukraine als EU-Mitglied und müsse dem Land Militärhilfe leisten, „um die Massaker zu stoppen“.

Selenski hatte zuvor betont, das sein Land „am Abgrund“ stehe. Zugleich unterstrich er die Bedeutung des Abwehrkampfes gegen Russland, das die Ukraine als „Tor nach Europa“ sehe.