In dem Wissen, dass für Gott nichts unmöglich sei, müssten die im Kriegsgebiet eingeschlossenen Menschen fliehen dürfen und die Kriegsparteien sich dem Frieden annähern. Auch der ukrainische griechisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk unterstütze den Appell.
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hatte Anfang der Woche erneut zu einem sofortigen humanitären Waffenstillstand in der Ukraine aufgerufen, um die Lieferung lebensrettender Hilfsgüter sowie Evakuierungen zu ermöglichen.
Direkter Appell an Moskauer Patriarchen
Der weltweite Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) richtete seinen Appell indes direkt an das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche. Der Moskauer Patriarch Kyrill solle sich öffentlich dafür stark machen, dass die Waffen wenigstens während der Auferstehungsgottesdienste schwiegen.
So hieß es in einem am Dienstag in Genf veröffentlichten Brief des geschäftsführenden Weltkirchenrat-Generalsekretärs Ioan Sauca an Kyrill – mehr dazu in Appell zu Ukraine-Waffenstillstand während Osterfestes.
Da die orthodoxe Kirche der Kalenderreform unter Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 nicht folgte, feiern Ost und West zumeist an unterschiedlichen Terminen. In diesem Jahr fällt das orthodoxe Osterfest auf den 24. April.
Kriegsflüchtlinge: Lob für Orban
Ebenfalls am Donnerstag empfing Franziskus den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban bei einer Privataudienz im Vatikan. Dabei lobte der Heilige Vater Ungarns Einsatz zum Schutz ukrainischer Kriegsflüchtlinge. Das Treffen zwischen dem Papst und Orban fand in einer „sehr herzlichen Atmosphäre“ statt, teilte der Vatikan am Donnerstag mit.
Der Papst schenkte Orban ein Medaillon mit dem Bild des Heiligen Martin, der seinen Mantel teilt, um ihn einem Armen zu geben. Damit verwies der Papst auf die Arbeit, die Ungarn zum Schutz der aus der Ukraine ankommenden Flüchtlinge leiste, teilte das Presseamt des Heiligen Stuhls mit.
Orban überreichte dem Papst zwei Bücher über den ungarischen Komponisten Bela Bartok, eine Sammlung von CDs mit Opernmusik und einen Band aus dem Jahr 1750 mit dem Stundengebet für die Karwoche in Englisch und Latein. Obwohl er Calvinist ist, hatte Orban am Donnerstagvormittag an einer Messe im Petersdom teilgenommen.