Ein Klassenzimmer mit Schülerinnen, Schülern und Lehrerin
APA/dpa/Philipp von Ditfurth
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Deutschland

Hamburg führt gemeinsamen Religionsunterricht ein

Hamburg führt mit dem kommenden Schuljahr einen gemeinsamen Religionsunterricht für alle in den staatlichen Schulen ein. Konfessionen werden künftig nicht mehr getrennt voneinander, sondern gemeinsam unterrichtet. Auch atheistische Kinder sollen teilnehmen.

Das römisch-katholische Erzbistum Hamburg gab seine Zustimmung zu den Plänen, wie die Schulbehörde und das Bistum am Donnerstag in der Hansestadt mitteilten. Damit sind nun alle Religionsgemeinschaften beteiligt.

Das Konzept mit den neuen Bildungsplänen werde nun sukzessive an allen Hamburger Schulen eingeführt. Seit 2019 gab es ein entsprechendes Modellprojekt. Schon seit 2012 hatte die Schulbehörde mit der evangelischen Kirche, den islamischen Religionsgemeinschaften, der alevitischen und der jüdischen Gemeinde den Religionsunterricht für alle weiterentwickelt. Die Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte wurde angepasst.

Verschiedene Religionen und Weltanschauungen

„Wir stehen in der Verantwortung für die religiöse Bildung der Schülerinnen und Schüler an den staatlichen Schulen“, erklärte Erzbischof Stefan Heße. Das katholische Christentum solle im Religionsunterricht für alle „authentisch“ abgebildet werden. Der Unterricht ermögliche eine „differenzierte Auseinandersetzung“ junger katholischer Christen mit den spezifischen Inhalten ihres Bekenntnisses.

„Der bundesweit beachtete Hamburger Weg eines Religionsunterrichts für alle umfasst jetzt alle bedeutenden Religionsgemeinschaften und kann damit Impulse für ganz Deutschland setzen“, ergänzte Schulsenator Thies Rabe (SPD). Der gemeinsame Religionsunterricht berücksichtige die verschiedenen Religionen und Weltanschauungen gleichberechtigt. Er führe zusammen und ermögliche den Dialog von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Glaubensrichtungen.