Ukraine-Krieg

Patriarchat: „Satanismus“ bei ukrainischen Streitkräften

Das russisch-orthodoxe Patriarchat hat in einem propagandistischen Video von „offenem Satanismus in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte“ gesprochen. Sogar Opferdarbringungen seien „unter den radikalsten Nazis“ verbreitet.

Um den Kampf gegen das „inkarnierte Böse“ führen zu können, fordert die russisch-orthodoxe Kirche die Erhöhung der Anzahl Geistlicher in der Militärseelsorge. Das berichtet der Nachrichtendienst Östliche Kirchen (NÖK) am Freitag in seiner aktuellen Ausgabe. Dazu hatte die Synodalabteilung des Moskauer Patriarchats zur Zusammenarbeit mit den Streitkräften und den Rechtsverfolgungsorganen bereits am 17. April auf ihrer Website zwei Videos veröffentlicht, in denen sie propagandistisch um mehr Militärgeistliche in der russischen Armee wirbt.

Im ersten Video ist die Darstellung des Kriegs in der Ukraine als Kampf gegen jenseitige infernale Kräfte zentral. Wörtlich heißt es:

Geistige Unterstützung für Soldaten gefordert

„Heute kämpfen auf dem Territorium der Ukraine jenseitige infernale Kräfte gegen die Orthodoxie und die russischen Soldaten. Es sind Fälle von offenem Satanismus in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte bekannt, heidnisches Sektierertum und sogar Opferdarbringungen sind unter den radikalsten Nazis verbreitet. Und säubern kann man das alles nur mit Gebet und der Unterstützung von Gott selbst, weil die gegenwärtige Konfrontation in erster Linie von geistiger Bedeutung ist. Der russische Soldat benötigt heute besonders dringend Betreuung und ein Verständnis für seine großartige historische und geistige Mission. Deshalb bleibt eine Frage offen: Wann versteht man das in unserer Armee und handelt so, dass unsere Soldaten und Offiziere in einem solch wichtigen Moment nicht ohne geistige Unterstützung bleiben?“

Patriarch Kyrill
Reuters/Vasily Fedosenko
Das Moskauer Patriarchat spricht in einem Video von Fällen von „offenem Satanismus in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte“. Heidnischem Sektierertum und sogar Opferdarbringungen seien unter den radikalsten Nazis verbreitet.

„Heiliger Krieg?“

Das kurze – so veröffentlichte – Video ist die Schlusssequenz eines etwas längeren, knapp dreiminütigen Videos mit dem Titel „Wird die Spezialoperation zu einem Heiligen Krieg?“. In der Eröffnungssequenz wird der Krieg in der Ukraine als metaphysischer Kampf zwischen Gut und Böse beschrieben:

„Die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit den grausamen Folterungen und Züchtigungen russischer Armeedienstleistender in der Ukraine haben ziemlich deutlich gezeigt: Es geht heute nicht um eine Schlacht um Territorium oder konkrete Menschen. Es ist ein Krieg! Wobei es nicht ein Krieg zwischen zwei Zivilisationen ist, West und Ost. Es ist buchstäblich ein Krieg des Guten gegen das inkarnierte Böse!“

Russische Soldaten „Soldaten des Lichts“

Und weiter wörtlich: „Der russische Soldat ist heute ein Krieger des Lichts, der für die Bewahrung der Orthodoxie und Russlands als solches kämpft, er ist buchstäblich ein Kämpfer des himmlischen Heeres, in dessen Rücken die Heerscharen der Engel unter der Führung von Erzengel Michael stehen!“

Leider wüssten die russischen Soldaten das aber nicht, weil es zu wenig Militärgeistliche gebe. Um den Geist der Soldaten und ihren Glauben zu stärken sowie das Bewusstsein für ihre Mission und die Mission der Armee, wofür und wogegen sie kämpfen, zu schärfen, seien in der Armee Geistliche nötig. Darauf wird die Geschichte der Militärgeistlichen, von denen es im Zarenreich viel mehr gegeben habe, rekapituliert und die aktuellen Regelungen dargelegt.