Missbrauch

Priester in Deutschland aus Klerikerstand entlassen

Ein nach Angaben des Bistums Trier mehrfach wegen sexuellen Missbrauchs straffällig gewordener Priester ist aus dem Klerikerstand entlassen worden. Papst Franziskus habe dem Antrag des Priesters im Ruhestand auf Entlassung entsprochen, teilte das Bistum am Freitag mit.

Damit komme es zu keinem weiteren kirchlichen Strafverfahren, da der Betroffene die Schuld anerkenne und moralisch wie finanziell Verantwortung für schwere Straftaten übernehmen wolle, hieß es weiter.

Der Mann war 1994 von einem Gericht im Saarland wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Ende der 1990er Jahre habe er sich bei einem pastoralen Einsatz im Ausland erneut des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht, so das Bistum.

„Mehrfacher, teils schwerer sexueller Missbrauch“

Anfang dieses Jahres stellte dann eine kirchenrechtliche Voruntersuchung „mehrfachen, teils schweren sexuellen Missbrauch“ fest, der sich auf Fälle in den späten 1970er bis Anfang der 1990er Jahre bezog.

Diese Fälle waren erst nach Meldungen von Betroffenen im Jahr 2021 bekanntgeworden, teilte das Bistum Trier mit. Die Staatsanwaltschaft wurde informiert, stellte die Verfahren aber wegen Verjährung ein. Als nächstes wäre ein kirchliches Strafverfahren angeordnet worden. Dem ist der Mann aber mit der Bitte auf Entlassung zuvorgekommen.

Kontaktverbot zu Kindern

Der Priester im Ruhestand durfte nach einem ersten kirchlichen Strafverfahren bereits seit 2014 seinen Dienst nicht mehr ausüben und hatte ein Kontaktverbot zu Kindern und Jugendlichen bekommen. Zudem durfte er das Gebiet seiner Diözese nicht verlassen und bekam seine Bezüge gekürzt. Die nun erfolgte Entlassung aus dem Klerikerstand bedeutet kirchenrechtlich die „weitestgehende Strafe“.

Der Mann war an mehreren Stellen im Bistum Trier tätig gewesen. Zum Bistum Trier gehören rund 1,3 Millionen Katholikinnen und Katholiken in Rheinland-Pfalz und im Saarland.