Serbien

Mazedonische orthodoxe Kirche anerkannt

Die Bischofsversammlung der serbisch-orthodoxen Kirche (SOK) hat nach jahrzehntelangem Streit die mazedonisch-orthodoxe Kirche in Nordmazedonien anerkannt. Das teilte das Patriarchat der serbisch-orthodoxen Kirche am Montag in Belgrad mit.

Die Entscheidung habe jedoch keine kirchenrechtlichen Folgen, betonte das Gremium. Insbesondere sei damit auch nicht die Anerkennung der „Autokephalie“ – des Status einer orthodoxen Landeskirche – verbunden.

Diese Fragen müssten später geklärt werden. Der Beschluss der Bischofsversammlung verwendet auch nicht den Begriff mazedonisch-orthodoxe Kirche, sondern spricht lediglich vom Erzbistum Ohrid. Die Stadt Ohrid im heutigen Nordmazedonien war bereits in frühchristlicher Zeit Bischofssitz und im 10. Jahrhundert Sitz eines Patriarchats.

Die serbisch-orthodoxe Kirche folgte mit ihrer Entscheidung einem Beschluss des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel (Istanbul), das die mazedonisch-orthodoxe Kirche Anfang dieses Monats in ähnlicher Weise als „Kirche von Ohrid“ anerkannt hatte.

„Schisma“ beendet

Das heutige Nordmazedonien mit der Hauptstadt Skopje hatte lange Zeit kirchenrechtlich zum serbisch-orthodoxen Patriarchat gehört. 1967 hatte sich die mazedonische Kirche unter Anleitung der Politik des titoistischen Jugoslawiens vom serbischen Patriarchat getrennt. Für die Weltorthodoxie galt die neue Kirche als „schismatisch“ und als praktisch nicht existent.

Auch wenn die kirchenrechtlichen Statusfragen offenbleiben, bedeutet die Anerkennung der mazedonischen Kirche durch die Patriarchate in Konstantinopel und Belgrad, dass ihr „schismatischer“ Zustand in den Augen der Weltorthodoxie beendet ist. Insbesondere können nun serbische und mazedonische Kirchenvertreter offiziell miteinander reden und gemeinsame Messen feiern.