Israels Ministerpräsident Naftali Bennett betonte, seine Regierung habe die Sicherheitsmaßnahmen rund um den Pilgerort erheblich erhöht, um ein erneutes Unglück zu verhindern. Während des Fests Lag baOmer, das in diesem Jahr bis Donnerstag dauert, pilgern jährlich vor allem ultraorthodoxe Gläubige zum Grab von Rabbi Schimon Bar Jochai auf dem Meron-Berg.
Bennett appellierte an die Gläubigen, sich an die neuen Sicherheitsvorschriften zu halten. Unter anderem dürfen sich gemäß den neuen Vorschriften nur noch maximal 16.000 Menschen gleichzeitig an der Stätte aufhalten.
45 Todesopfer im Vorjahr
Am 30. April des vergangenen Jahres war während des Festes in der männlichen Sektion der Pilgerstätte eine Massenpanik ausgebrochen. Unter den 45 Todesopfern waren auch mindestens 16 Kinder. Die Massenpanik gilt als die schlimmste zivile Katastrophe in der Geschichte des Staates Israel.
Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom ging von insgesamt hunderttausenden Pilgerinnen und Pilgern bis Donnerstag aus. Es seien hunderte medizinische Helfer vor Ort, erklärte der Dienst. Die Polizei ist nach eigenen Angaben mit rund 8.000 Kräften sowie einem Helikopter und Drohnen im Einsatz.
Zu Lag baOmer ist die zwischen Pessach und Schawuot, dem feierlichen Gedenken an den Empfang der Zehn Gebote auf dem Berg Sinai und „Fest der Erstfrüchte“, geltende Trauerzeit ausgesetzt. Es ist ein fröhliches Fest, das Ultraorthodoxe mit Picknicks, Lagerfeuern und Tanz feiern.
Ein Tag zum Heiraten
Zu Lag baOmer werden auch Bärte abrasiert und Haare geschnitten, die von kleinen, dreijährigen Buben in der Chalaka-Zeremonie zum ersten Mal. Es ist auch ein guter Tag für ultraorthodoxe Jüdinnen und Juden, um sich zu verheiraten.
Gedacht wird des Bar-Kochba-Aufstands gegen die Römer (132–135 n. Chr.), an denen Rabbi Schimon Ben (auch: Bar) Jochai sich beteiligt hatte. Sein Grab auf dem Meron-Berg in Nordisrael ist das Zentrum der Wallfahrten rund um das Fest.